Wirtschaft

Bundesregierung gibt zu Galileo braucht mehr Geld

Ist Galileo ein Fass ohne Boden? Nach Lage der Dinge wird das europäische Satellitenprojekt mehr kosten als bislang veranschlagt. Damit wird auch der deutsche Anteil daran steigen.

"Galileo darf nicht zum Rohrkrepierer für den Wirtschaftsstandort Deutschland werden."

"Galileo darf nicht zum Rohrkrepierer für den Wirtschaftsstandort Deutschland werden."

Das europäische Satellitenprojekt Galileo wird wohl noch teurer als geplant. Die bis 2013 bisher veranschlagten Kosten der EU von 1,8 Milliarden Euro für die Entwicklungsphase und 3,4 Milliarden für den Aufbau reichten nach Einschätzung der EU-Kommission nicht aus, berichtete das Bundesverkehrsministerium in einer Antwort auf eine Anfrage der Grünen. Damit steige auch der deutsche Anteil von bisher 830 Millionen, heißt es weiter. Das Programm wird von der EU und den Mitgliedstaaten der Europäischen Weltraumorganisation ESA finanziert.

Den Grünen zufolge ist "zu befürchten, dass die nächste Generation des amerikanischen (Konkurrenz-)Systems Global Positioning System GPS wesentlich ausgereifter sein und Galileo technisch abhängen dürfte." GPS steuert seit 2005 die deutsche Lkw-Maut. "Galileo darf nicht zum Rohrkrepierer für den Wirtschaftsstandort Deutschland werden", sagte Andreae.

Die Bundesregierung habe noch keine Angaben zur Höhe der Mehrkosten, schrieb Verkehrs-Staatssekretär Andreas Scheuer. Noch dauere das Vergabeverfahren in drei von sechs Arbeitspaketen an. "Die Kommission hat noch für das erste Halbjahr 2010 Vorschläge zur weiteren Finanzierung von Galileo angekündigt", sagte der CSU-Politiker weiter. Bis 2014 sei nach den Planungen der Kommission mit dem Aufbau von 18 Satelliten zu rechnen. Dann könnten erste Dienste angeboten werden. Der Ausbau auf 30 Satelliten solle sich anschließen.

Zur Rechtfertigung der Kosten betonte die Bundesregierung, "dass die für Galileo investierten Mittel ein erhebliches Auftragsvolumen für die deutsche Raumfahrt nach sich ziehen". So würden die ersten 14 Satelliten der Entwicklungsphase ebenso in Deutschland gebaut wie die ersten 14 Satelliten der Aufbauphase. Dazu habe das Bremer Raumfahrtunternehmen OHB-System AG im Januar einen Auftrag über 566 Millionen Euro erhalten. Weitere Aufträge sollten folgen.

Quelle: ntv.de, wne/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen