Wirtschaft

Prestigeträchtiges Zuschussgeschäft Galileo sieht kein Licht

Das Navigationssatellitensystem Galileo gerät für die Europäer zum Milliardengrab. Das einstige Prestigeprojekt wird immer teurer, verzögert sich dabei immer weiter und soll auch auf lange Sicht nur Verluste schreiben.

"Die Betriebskosten werden die direkten Einnahmen auch langfristig übersteigen."

"Die Betriebskosten werden die direkten Einnahmen auch langfristig übersteigen."

(Foto: picture alliance / dpa)

Das prestigeträchtige europäische Navigationssystem Galileo wird sich einem Zeitungsbericht zufolge weiter verzögern und deutlich mehr kosten als bislang veranschlagt. Laut Bundesregierung beziffere die EU die zusätzlichen Kosten auf 1,5 bis 1,7 Mrd. Euro, berichtet die "Financial Times Deutschland". Zudem werde das System auf lange Sicht Verluste schreiben, heiße es in einem Regierungsbericht, der der Zeitung vorliege.

"Insgesamt ist nach derzeit vorliegenden Schätzungen davon auszugehen, dass die Betriebskosten die direkten Einnahmen auch langfristig übersteigen werden", zitiert die Zeitung aus dem Bericht. Der jährliche Zuschussbedarf werde darin auf 750 Mio. Euro beziffert. Bislang seien die jährlichen Betriebskosten auf lediglich rund 250 Mio. Euro beziffert worden. Der Start der ersten zwei Galileo-Setelliten werde nun erst im dritten Quartal 2011, der Endausbau bis 2017/18 erwartet. Damit würde Galileo zehn Jahre später als ursprünglich geplant fertig.

Die ersten 14 der rund 30 Satelliten für das System sollen von dem Bremer Raumfahrtkonzern OHB gebaut werden. Bei der zweiten Tranche soll laut EU-Kommission erneut OHB oder der deutsche Konkurrent EADS-Astrium EADS zum Zuge kommen.

Quelle: ntv.de, rts/DJ

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