Wirtschaft

Keine rasche Wende am Arbeitsmarkt Geithner bremst Optimisten

Die US-Regierung hat Hoffnungen auf eine rasche Wende am US-Arbeitsmarkt gedämpft. "Die meisten Volkswirte würden wohl sagen, dass wir bis zum Frühjahr Jobwachstum haben werden", sagte Finanzminister Timothy Geithner am Mittwoch dem Fernsehsender ABC. Der schärfsten US-Rezession seit den 30er Jahren sind bislang 7,2 Millionen Jobs zum Opfer gefallen. Der Stellenverlust war im November nahezu zum Stillstand gekommen, die Arbeitslosenquote ist jedoch noch immer zweistellig. Die Dezember-Daten werden Anfang Januar veröffentlicht. Geithner sagte, die Wirtschaft laufe zwar wieder etwas besser. "Aber im Kern geht es doch darum, wann es wieder zu einem Jobaufbau kommt", fügte er hinzu.

Schlange stehen zum Bewerbungsgespräch: In Washington kein seltenes Bild.

Schlange stehen zum Bewerbungsgespräch: In Washington kein seltenes Bild.

(Foto: REUTERS)

Das Bruttoinlandsprodukt hatte im Sommer aufs Jahr hochgerechnet um 2,2 Prozent zugelegt. Das ist das stärkste Wachstum seit Sommer 2007 und der erste Zuwachs nach vier Minusquartalen in Folge. Die Entwicklung am Arbeitsmarkt ist entscheidend für die Konsumausgaben, die wiederum rund zwei Drittel der Wirtschaftsleistung in den USA ausmachen.

Die US-Verbraucher zeigten sich im November den zweiten Monat in Folge spendabler: Wie das Handelsministerium mitteilte, legten die persönlichen Ausgaben um 0,5 Prozent zu. Die Daten blieben damit nur leicht hinter den Erwartungen der Experten zurück, die mit 0,6 Prozent gerechnet hatten. Das persönliche Einkommen der Bürger stieg zugleich um 0,4 Prozent - der größte Zuwachs seit Mai. Auch das Vertrauen der US-Verbraucher in die wirtschaftliche Entwicklung ihres Landes hat zum Jahresende zugenommen. Der entsprechende Index von Reuters und der Universität Michigan stieg nach endgültigen Berechnungen auf 72,5 Punkte von 67,4 Zählern im Vormonat. Volkswirte hatten im Schnitt mit 73,5 Punkten gerechnet.

Ökonomin Fabienne Riefer von der Postbank erwartet trotz dieser Hoffnungszeichen vorerst keine größeren Wachstumsimpulse vom Konsum: "Nach wie vor gilt es für die Privaten Haushalte, die überhöhte Verschuldung zu reduzieren."

Quelle: ntv.de, rts

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