Wirtschaft

"Begriffen, was es zu tun gibt" Geithner vertraut Europäern

Vor dem Sondertreffen zur Stabilisierung des Euro lässt sich US-Finanzminister Geithner in Berlin aus erster Hand informieren. Er äußert sich zufrieden über das Krisenmanagement der Europäer.

Auf einer Wellenlänge: Timothy Geithner und Wolfgang Schäuble.

Auf einer Wellenlänge: Timothy Geithner und Wolfgang Schäuble.

(Foto: REUTERS)

US-Finanzminister Timothy Geithner hat sein Vertrauen in die Maßnahmen der europäischen Partner gegen die Euro-Schuldenkrise betont. Er sei weiter davon überzeugt, dass die Europäer fest entschlossen seien, die richtigen Maßnahmen zu ergreifen, sagte Geithner nach einem Treffen mit seinem deutschen Amtskollegen Wolfgang Schäuble in Berlin.

"Europa hat sehr wohl begriffen, was es zu tun gibt", sagte Geithner. Die Europäer werden nach seinen Worten das Gleichgewicht halten zwischen Reformen und den Finanzhilfen. Das Nötige sei getan worden und werde auch künftig getan, um den Euro zu verteidigen und die Reformprogramme umzusetzen.

Geithner sprach von "enorm schwierigen Reformen", vor denen Länder wie Griechenland und Irland sowie andere Euro-Länder stünden. Die Reformen müssten Hand in Hand gehen mit der Umgestaltung des Finanzsystems, damit der Bankensektor wieder solide werde.

Der Minister sprach von einer schrittweisen Erholung der Weltwirtschaft. "Wir sind heute in einer wesentlich besseren Position als noch vor sechs oder neun Monaten." Ähnlich äußerte sich Schäuble: Der Prozess der Regulierung als Lehre aus der Finanzkrise müsse vorangetrieben werden, mahnte der deutsche Finanzminister.

Treffen mit Trichet und Weber

Mit Blick auf die Ölpreisentwicklung bekräftigte Geithner, die Industriestaaten hätten strategische Reserven, auf die sie notfalls zurückgreifen könnten, um Engpässe zu verhindern. Der US-Finanzminister hatte erst kürzlich vorgeschlagen, angesichts steigender Ölpreise die Ölreserven seines Landes anzuzapfen.

Geithner kam vor dem wichtigen Sondergipfel der 17 Euro-Länder am Freitag zu Gesprächen nach Berlin. Die Euro-Gruppe will Ende der Woche unter anderem über den aktuellen Rettungsfonds EFSF und den dauerhaften Krisenmechanismus ESM ab Mitte 2013 beraten. Das Gesamtpaket zur Stabilisierung der Euro-Zone einschließlich eines Wettbewerbspaktes soll dann Ende März beschlossen werden.

Der US-Finanzminister  hatte sich zuvor in Frankfurt mit EZB-Präsident Jean-Claude Trichet und dem scheidenden Bundesbank-Präsident Axel Weber getroffen.

Quelle: ntv.de, dpa

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