Air Berlin dünnt Netz aus Germanwings fliegt in die Lücke
20.08.2011, 17:23 Uhr
(Foto: picture alliance / dpa)
Die Fluggesellschaft Germanwings will einige Strecken übernehmen, von denen sich der Konkurrent Air Berlin zurückzieht. Interessant seien die Routen nach Marokko, kündigt Germanwings-Chef Winkelmann an. Er sei überzeugt, dass man mit den Strecken Geld verdienen könne.
Die Billig-Fluggesellschaft Germanwings will von der Schwäche Air Berlins profitieren und am Flughafen Köln/Bonn mehrere Strecken anbieten, die bislang vom Konkurrenten bedient worden sind. "Mit hoher Wahrscheinlichkeit werden wir zwei Strecken nach Marokko, also nach Nador und Tanger, sowie die Verbindungen nach Tunis und nach Neapel und Palermo ins Germanwings-Streckennetz aufnehmen, die Lücke dort also schließen", sagte Germanwings-Chef Thomas Winkelmann dem "Kölner Stadt-Anzeiger". Er sei davon überzeugt, dass man mit diesen Strecken Geld verdienen könne.
Im Zuge des Ausbaus der Verbindungen wächst auch die Flotte von Germanwings. "Zu Jahresbeginn wollen wir ein neues Flugzeug in Köln/Bonn stationieren", kündigte Winkelmann an. Damit wären dann 16 Airbus vom Typ A319 in Köln/Bonn zu Hause.
Die defizitäre Fluggesellschaft Air Berlin hatte am Donnerstag Einschnitte im Streckennetz und eine Verkleinerung seiner Flotte angekündigt. Unrentable Verbindungen wie die von Frankfurt nach Hamburg oder von Stuttgart nach St. Petersburg sollen wegfallen. In erster Linie betrifft das Sparprogramm aber kleinere Flughäfen wie Münster/Osnabrück, Köln/Bonn oder Paderborn, von denen künftig weniger Air-Berlin-Maschinen starten sollen. Zudem räumt Air-Berlin-Gründer Joachim Hunold nach dem Scheitern seines teuren Expansionskurses den Chefsessel. Der ehemalige Bahn-Chef Hartmut Mehdorn soll nun Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft aus der Krise steuern.
Quelle: ntv.de, rts/AFP