Streiks bei privaten Bahnen? Gewerkschaften zeigen Zähne
15.09.2010, 19:35 UhrDie Gewerkschaften Transnet und GDBA stellten den privaten Konkurrenten der Deutschen Bahn ein Ultimatum. Bis Ende September sollen sie ein klares Bekenntnis zum Niveau eines Branchentarifvertrags abgeben.

Ein Zug der Hohenzollerischen Landesbahn im Bahnhof in Villingen-Schwenningen (Baden-Württemberg).
(Foto: picture-alliance / dpa/dpaweb)
Bahnreisende müssen ab Oktober mit Streiks rechnen. Die Gewerkschaften Transnet und GDBA stellten den privaten Konkurrenten der Deutschen Bahn ein Ultimatum. Bis Ende September müssten sie ein klares Bekenntnis zum Niveau eines Branchentarifvertrags abgeben.
Gebe es bis dahin kein Angebot, lade man als letzte Chance für den 1. Oktober zu einem Spitzengespräch ein. "Ansonsten drohen Arbeitskampfmaßnahmen", erklärten die Gewerkschaften.
Transnet und GDBA verhandeln seit Wochen mit der Bahn und den Konkurrenten über einen Branchentarifvertrag, der einen Wettbewerb vor allem um Nahverkehrsaufträge auf Kosten der Beschäftigten verhindern soll. Auch die Lokführergewerkschaft GDL strebt für ihre Berufsgruppe eine ähnliche Regelung an.
Die Bahn-Konkurrenten zahlen derzeit bis zu ein Viertel weniger als der Staatskonzern. Transnet und GDBA wollen ein Tarifvertragsniveau, das bereits für 90 Prozent der Beschäftigten gelte. Es orientiert sich damit aufgrund der Dominanz der Deutschen Bahn in erster Linie an deren Tarifverträge.
Sollte es bis 30. September kein fundiertes Angebot geben, wolle man für den ersten Oktober zu einem Spitzengespräch laden. Dies sei dann die letzte Chance, einen Streik zu verhindern.
Quelle: ntv.de, rts