Rohstoff-Hausse hilft Branchenprimus Glencore scheffelt Milliarden
25.08.2011, 12:18 Uhr
Ein Blick auf den Glencore-Hauptsitz im schweizerischen Baar nahe Zürich
(Foto: REUTERS)
Dank der deutlich gestiegenen Rohstoffpreise brummen die Geschäfts des weltgrößten Rohstoffhändlers Glencore. Der Börsenneuling, das teuerste Unternehmen der Schweiz, steigert den Umsatz im abgelaufenen Quartal um rund ein Drittel. Der Reingewinn klettert noch deutlicher.
Der weltgrößte Rohstoffhändler Glencore hat im ersten Halbjahr 2011 unter anderem dank hoher Rohstoffpreise gut umgesetzt und verdient. Der Reingewinn stieg um 57 Prozent auf 2,4 Mrd. Dollar (1,6 Mrd. Euro), wie das Schweizer Unternehmen mitteilte. Der Umsatz kletterte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 32 Prozent auf 92,1 Mrd. Dollar. Das Unternehmen habe von der verbesserten Rentabilität des Energiebereichs profitiert, in dem der Gewinn um 200 Prozent gesteigert wurde.
Zum ersten Mal seit dem Börsengang im Mai gibt der Rohstoffhändler eine Dividende aus. Sie beträgt 0,05 Dollar pro Aktie. "Das Unternehmen entwickelte sich im ersten Halbjahr 2011 wesentlich stärker als im Vorjahreszeitraum", sagte Glencore-Chef Ivan Glasenberg.
Rund 60.000 Miarbeiter
Glencore ist, gemessen an seinem Umsatz von 145 Mrd. Dollar im vergangenen Jahr, das enorm einflussreiche Unternehmen aber der größte Konzern der Schweiz - noch vor dem Lebensmittelriesen Nestle, dem Pharmakonzern Novartis und der Großbank UBS.
Glencore, das seinen Sitz im steuerbegünstigte Kanton Zug hat, war im Mai an die Börse gegangen, hatte mehrere Milliarden erlöst und strebt damit Übernahmen an. Rund 60.000 Mitarbeiter beschäftigt das 1974 vom Schweizer Rohstoffhändler Marc Rich unter anderem Namen gegründete. Glencore steht für Global Energy Commodity and Resources und heißt so seit rund 20 Jahren.
Führend in vielen Bereichen
Glencore handelt mit rund 90 Rohstoffen. Bei den Metallen ist Glencore laut "NZZ" bei Zink, Kupfer, Blei und Aluminium der größte Händler. Aber auch mit Erdöl und Kokskohle sowie Getreide, Baumwolle und Zucker wird gehandelt.
Der Konzern hat auf der ganzen Welt Bergwerke, Raffinerien, Eisenhütten und Weizensilos oder ist zumindest an ihnen beteiligt. Diese Industriegüter steuerten im vergangenen Jahr mehr als die Hälfte zum Gesamtgewinn des Konzerns bei.
Glencore ist außerdem noch an mehreren börsennotierten Konzernen beteiligt. Allein sein 34-prozentiger Anteil an dem schweizerisch-britischen Bergbaukonzern Xstrata ist derzeit mehr als 22 Mrd. Dollar wert. Glencore ist auch ein indirekter Anteilseigner des russischen Aluminiumkonzerns Rusal,
Quelle: ntv.de, bad/dpa7rts