"Wenn die Zeit dafür gekommen ist" Goldverkäufe haben für Zypern keine Priorität
16.07.2013, 15:23 Uhr
Die EU-Kommission hatte Zypern im April vorgeschlagen, Goldreserven zu verkaufen.
(Foto: picture alliance / dpa)
Während die Insel mitten im Bankenumbau steckt, denkt die Regierung weiterhin über den Verkauf seiner Goldreserven nach. Für Finanzminister Harris Georgiades ist das Geschäft aber nur eins von mehreren Instrumenten im Kampf gegen die Krise.
Zypern denkt weiter über einen Verkauf seiner Goldreserven nach. Ein entsprechender Vorschlag der EU-Kommission liegt noch immer auf dem Tisch. Auf diesem Weg könnte das Land selbst etwas zur Stabilisierung der schlechten Finanzlage beitragen. Zyperns Finanzminister Georgiades sagte, dass noch nichts definitiv entschieden sei.
"Die Möglichkeit, Gold zu verkaufen, ist bekannt, aber nur als eine Option", sagt er weiter. "Darüber wird im Rahmen aller zur Verfügung stehenden Möglichkeiten nachgedacht werden, wenn die Zeit dafür gekommen ist." Noch sei aber keine definitive Entscheidung dazu gefallen.
Bereits im April hatte die EU-Kommission Zypern vorgeschlagen, seine Goldreserven im Wert von 400 Millionen Euro zu verkaufen, um selbst zur finanziellen Gesundung des Landes beizutragen.
Auch EZB-Chef Mario Draghi regte an, dass Zypern sich Liquidität über den Verkauf der eigenen Goldreserven verschaffen könne. Dies hatte den Goldpreis weltweit auf Talfahrt geschickt.
Troika rückt zur Prüfung an
Am Mittwoch wird zunächst die Troika erneut nach Nikosia reisen, um die Effekte der Rettungsprojekte auf das Land zu prüfen. Die Kontrollen sollen etwa drei Wochen dauern. Zypern erwartet in mehreren Raten Hilfen in Höhe von zehn Milliarden Euro. Weitere Hilfen lehnt die Eurogruppe ab. Zypern muss selbst 13 Milliarden Euro sparen. Eine Entscheidung der Eurogruppe wird jedoch erst im September erwartet.
Erst Mitte April hatten die Euro-Partner nach langem Gezerre das Hilfspaket für Zypern beschlossen. Der Inselstaat war wegen seines überdimensionierten Finanzsektors und einer geplatzten Kreditblase in die Krise geraten.
Das zyprische Parlament hat unterdessen das Memorandum zur Rettung der Inselrepublik gebilligt. Zypern hat zudem eine weitere Voraussetzung erfüllt. Mit einer Zerschlagung und einer Zwangsabgabe auf Geldeinlagen bis zu 60 Prozent will es seine beiden größten Banken sanieren. Die Sanierung der Bank of Cyprus kommt aber bislang nicht zufriedenstellend voran. Die Laiki Bank (Cyprus Popular Bank) wurde bereits in eine gute und eine schlechte Bank zerschlagen.
Quelle: ntv.de, hmü/rts/dpa