Wirtschaft

Formel-1-Affäre Gribkowsky-Prozess beginnt bald

Der Prozess gegen den ehemaligen Vorstand der Bayerischen Landesbank Gribkowsky beginnt voraussichtlich Ende Oktober. Der Banker sitzt seit Anfang des Jahres in Untersuchungshaft Er muss sich wegen Bestechlichkeit, Untreue und Steuerhinterziehung verantworten.

Gerhard Gribkowsky.

Gerhard Gribkowsky.

(Foto: dpa)

Der wegen Bestechungsverdacht inhaftierte Ex-BayernLB-Vorstand Gerhard Gribkowsky wohl ab Ende Oktober vor Gericht. Das Landgericht München habe die von der Staatsanwaltschaft im Sommer eingereichte Anklage in vollem Umfang zugelassen, heißt es in Medienberichten. Dem einstigen Risikovorstand der Landesbank werden im Zusammenhang mit dem Verkauf der Formel-1-Rechte an den britischen Finanzinvestor CVC im Jahr 2006 Bestechlichkeit, Untreue und Steuerhinterziehung vorgeworfen.

Gribkowsky sitzt wegen angeblicher Millionenzahlungen von Formel-1-Chef Bernie Ecclestone seit Anfang des Jahres in Untersuchungshaft. Das Landgericht München muss sich auf einen Mammutprozess einstellen: Die Staatsanwaltschaft habe in ihrer Anklage mehr als 40 Zeugen benannt, hieß es. Dazu gehörten prominente Manager aus der deutschen Wirtschaft, einstige Chefs der BayernLB und der frühere bayerische Finanzminister und BayernLB-Kontrolleur Kurt Faltlhauser. Auch der 80-jährige Ecclestone werde erscheinen. Er hatte bereits im August angekündigt, als Zeuge eine "vollumfängliche Aussage" machen zu wollen. Der Formel-1-Chef und Gribkowsky bestreiten alle Vorwürfe.

Gribkowsky war bis 2008 als Vorstand für die Risikosteuerung bei der Landesbank verantwortlich. Im Jahr 2006 betreute er für die BayernLB den Verkauf der Formel-1-Anteile an den britischen Finanzinvestor CVC Capital Partners und soll dabei rund 44 Mio. Dollar von Ecclestone kassiert haben - davon etwa die Hälfte von Ecclestone und die andere Hälfte von der Familien-Holding Bambino, welche der früheren Frau und den Töchtern des Briten gehört.

Gribkowsky habe als Gegenleistung die Abwicklung ganz im Sinne Ecclestones erledigt, lautet der Vorwurf. Als Vorstandsmitglied der Bank, die dem Freistaat gehört, hat Gribkowsky laut der Anklageschrift "Aufgaben der öffentlichen Verwaltung" wahrgenommen. Eine Verurteilung wegen Bestechlichkeit als Amtsträger könnte das Strafmaß deutlich erhöhen. Der BayernLB soll durch den Betrug ein Schaden von knapp 66,5 Mio. Dollar entstanden sein.

Quelle: ntv.de, jga/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen