130 Mrd. Euro sind genug Griechen-Hilfe festgezurrt
06.01.2012, 12:40 Uhr
		                      Braucht Girechenland mehr Hilfsgelder?
(Foto: picture alliance / dpa)
Im März wird - wenn alles normal läuft - die nächste Hilfstranche an Griechenland ausgezahlt. 130 Mrd. Euro werden es sein. Dabei bleibt es der EU-Kommission zufolge auch. Eine Aufstockung ist ausgeschlossen. Auch ein Zwangsausschluss des Landes ist keine Option. Dennoch malt Investmentgruru Soros ein düsteres Bild.
Beim zweiten Hilfspaket für Griechenland bleibt es der EU-Kommission zufolge derzeit bei dem vereinbarten Volumen von 130 Mrd. Euro. Im Verhandlungsmandat, das die Kommission vom EU-Gipfel Ende Oktober erhalten habe, stehe eine klare Zahl. "Die Verhandlungen mit der griechischen Regierung basieren auf dieser Zahl - wir werden nicht darüber hinausgehen", sagte ein Sprecher der EU-Kommission. Beim damaligen Gipfel war eine Summe von 130 Mrd. Euro an neuen öffentlichen Finanzhilfen für Griechenland festgelegt worden.
Die "Financial Times Deutschland" berichtete unter Berufung auf EU-Kreise, das Hilfspaket müsse größer ausfallen, da sich die Haushaltslage Griechenlands seither erneut verschlechtert habe. Die Troika von EU-Kommission, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds wird ab Ende kommender Woche nach Athen reisen, um über das neue Rettungspaket zu verhandeln.
Ohne ein Abkommen mit den Banken über einen Schuldenschnitt von 50 Prozent, soll das Land kein zweites Hilfspaket erhalten.
EZB-Warnung vor Zusammenbruch
Ein Zwangsausschluss Griechenlands aus der Eurozone ist indes keine Option. Das würde dem EZB-Ratsmitglied Klaas Knot zufolge zu einem Zusammenbruch des Währungsraums führen. "Einen unfreiwilligen Austritt zu ermöglichen würde zu einem Vertrauensverlust führen", sagte der niederländische Notenbankchef. Dies würde einer Einladung an Spekulanten gleichkommen.
Knot antwortete damit im niederländischen Fernsehen auf die Frage, ob man das hochverschuldete Griechenland lieber aus der Eurozone ausschließen sollte. Die Währung selbst würde den Zusammenbruch überstehen, sagte Knot weiter: Die einzelnen europäischen Volkswirtschaften seien in den vergangenen Jahren so verzahnt worden, dass es nicht mehr möglich sei, den Euro abzuschaffen.
Soros malt schwarz
Ein Scheitern des Euro und ein Untergang der Europäischen Union hätte nach Einschätzung von Star-Investor George Soros schreckliche Folgen. Es wäre nicht nur für "Europa katastrophal sondern auch für das weltweite Finanzsystem", zitierte die Zeitung "Business Line" Soros. Die Krise in der Eurozone sei "ernsthafter und gefährlicher als der Zusammenbruch von 2008", zitierte die "Economic Times" den US-Milliardär und Hedge-Fonds-Manager.
Der 81-Jährige wird von Forbes mit einem Vermögen von 22 Mrd. Dollar als siebtreichster Mann der Welt aufgeführt.
Quelle: ntv.de, bad/DJ