Wirtschaft

Bad Bank - Name ist Programm HRE bleibt ein Fass ohne Boden

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(Foto: picture alliance / dpa)

Neue Hiobsbotschaft in Sachen Bankenkrise: Der deutsche Steuerzahler könnte bei der Hypo Real Estate noch einmal zur Kasse gebeten werden: Jüngsten Berechnungen zufolge soll es bei der hauseignen "Bad Bank", in der alle Schrottpapiere gebündelt wurden, um das Finanzinstitut vorm Bankrott zu retten, ein Ausfallrisiko von 50 Milliarden Euro schlummern.

Die Rettung der Münchener Bank Hypo Real Estate (HRE) könnte einem Magazinbericht zufolge für die Steuerzahler sehr viel teurer werden, als bisher bekannt. Wie der "Stern" berichtet, droht bei der staatlichen FMS Wertmanagement, der "Bad Bank" der HRE, ein Ausfallrisiko von etwa 50 Mrd. Euro. Auf diese Schätzung kam der Bankenexperte Dirk Schiereck auf der Basis des vertraulichen Abwicklungsplans der FMS Wertmanagement vom August 2010.

"Ich glaube nicht, dass das weniger wird", sagte der Darmstädter Professor dem Stern: Die Qualität des Portfolios sei "erschreckend schlecht", fügte Schiereck hinzu. Das Bundesfinanzministerium ging bisher davon aus, dass die zu erwartenden Verluste der FMS Wertmanagement mit der bisherigen Rückstellungssumme von 3,87 Mrd. Euro abgedeckt seien. Dies entspreche dem Testat der Wirtschaftsprüfer, bekräftigte das Ministerium gegenüber dem Stern.

Vertraulicher Abwicklungsplan

Der bisher vertrauliche 378 Seiten umfassende Abwicklungsplan wurde noch von der HRE erstellt, so das Magazin weiter. Er führe die von der Bank an die FMS Wertmanagement zu übertragenden Kredite und Wertpapiere auf, unterteilt in 38 sogenannte Abwicklungscluster.

Danach halte die FMS Wertmanagement eine Vielzahl risikobehafteter Anlagen, darunter Anleihen zur Absicherung des Hurrikanrisikos in Florida, umfangreiche Immobilienkredite im Raum Tokio und Anleihen zur Absicherung von US-Studentendarlehen.

Überdies werden in dem Abwicklungsplan laut Magazin zwei Kreditlinien an Dubai World aufgeführt, eine Holdinggesellschaft des Golfstaates, die als Bauherrin einer gigantischen künstlichen Inselwelt bekannt wurde. Ein Projekt, das inzwischen in finanzielle Schwierigkeiten geriet.

Quelle: ntv.de, DJ

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