Wirtschaft

80 Mrd. Euro in PIIGS-Staaten HRE noch nicht gesund

Die Hypo Real Estate steckt weiter in den roten Zahlen. Diese fallen aber niedriger aus als noch vor einem Jahr. Das Problem des mit über 100 Mrd. Euro Steuergeldern gestützten Immobilienfinanzierers liegt aber woanders - in Portugal, Irland, Italien, Griechenland und Spanien.

HRE-Chefin Better: Ihr Name ist bei dem Immobilienfinanzierer noch nicht ganz Programm - erneut fallen hohe Quartalsverluste an.

HRE-Chefin Better: Ihr Name ist bei dem Immobilienfinanzierer noch nicht ganz Programm - erneut fallen hohe Quartalsverluste an.

(Foto: picture alliance / dpa)

Da ist Geduld gefragt bei Deutschlands Steuerzahlern: Der verstaatlichte Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate ist wie erwartet auch im zweiten Quartal tief in den roten Zahlen geblieben. Vor Steuern wies das mit Steuermilliarden gestützte Unternehmen einen Verlust von 395 Mio. Euro aus. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verringerte sich das Minus allerdings. Damals hatte sich der Vorsteuerverlust noch auf 664 Mio. Euro summiert.

Wie schon in der Vergangenheit wurde das Ergebnis von der Risikovorsorge und den Aufwendungen für die Liquiditätsunterstützung belastet. Hinzugekommen sei ein negatives Handelsergebnis, teilte das Unternehmen mit.

Ausblick für 2011 am Jahresende

Für das Gesamtjahr stellt sich die HRE weiter auf einen Verlust ein, nachdem in den ersten sechs Monaten bereits ein Minus vor Steuern von 719 Mio. Euro (Vorjahreszeitraum: 1,07 Mrd. Euro)  aufgelaufen ist. Eine Einschätzung für 2011 werde man am Jahresende nach der geplanten Auslagerung milliardenschwerer Altlasten an die "Bad Bank" abgeben, kündigte das Unternehmen an.

"Bad Banks" ("schlechte Banken") übernehmen von Krisen-Instituten risikobehaftete Vermögenswerte und Wertpapiere, die stark an Wert verloren haben und nicht mehr handelbar sind. Das Ausfallrisiko notleidender Kredite und anderer risikobehafteter Vermögenswerte geht auf die Bad Bank über. Dadurch wird die Bilanz einer Krisen-Bank bereinigt, so dass sie auch kein Eigenkapital mehr dafür vorhalten muss.

"2010 ist Übergangsjahr"

Der Immobilienfinanzierer hatte mehrfach erklärt, frühestens im Jahr 2012 in die schwarzen Zahlen zurückzukehren. "Das Jahr 2010 markiert den Übergang von der Stabilisierung und Restrukturierung hin zu einem neu ausgerichteten Konzernverbund“, erklärte HRE-Chefin Manuela Better.

Engagement in PIIGS-Staaten

Die HRE ist weiterhin stark in den schuldengeplagten Euro-Ländern engagiert. Portugal, Irland, Italien, Griechenland und Spanien - die sogenannten PIIGS-Staaten - schuldeten dem Institut Ende Juni 2010 einen Gesamtbetrag von 39,6 Mrd. Euro, wie die HRE mitteilte. Ende März waren es 39,2 Mrd. Euro gewesen.

Die Hypo Real Estate, die in der Finanzkrise wegen Liquiditätsnöten mehrfach vor dem Aus stand und mit öffentlichen Hilfen von über 100 Mrd. Euro am Leben gehalten wurde, ist damit wie keine andere deutsche Bank von einer Staatspleite oder einzelnen Ausfällen in den Ländern bedroht.

Quelle: ntv.de, bad/rts/dpa

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