Journalisten bespitzelt HSH Nordbank in Bedrängnis
11.09.2011, 15:38 UhrSchwere Vorwürfe gegen die HSH Nordbank: Die Landesbank für Hamburg und Schleswig-Holstein soll die Sicherheitsfirma Prevent auf Journalisten angesetzt haben.
Die HSH Nordbank hat die umstrittene Sicherheitsfirma Prevent angeblich auf Journalisten angesetzt. Das geht aus einer Untersuchung hervor, aus der der "Spiegel" zitiert. Ein Sprecher des Geldinstituts bestätigte die Existenz des Papiers. "Die Vorkommnisse im Zusammenhang mit Prevent sind sehr bedauerlich", sagte er in Hamburg.
Nach Angaben des Nachrichtenmagazins beauftragte unter anderem der im März entlassene Chefjustiziar Wolfgang Gößmann Prevent im Januar 2009, in Medienkreisen zu ermitteln, wie vertrauliche Informationen aus der Bank an Journalisten gelangen konnten. Prevent habe Redaktionen deutscher Zeitungen überwacht und in der deutschen Presseszene ermittelt. Die Aktion unter dem Codenamen "Haubarg" habe von Februar bis November 2009 gedauert und mehr als 640.000 Euro gekostet, heißt es weiter.
Gößmann ließ in dem Magazin alle Vorwürfe zurückweisen. Er habe von illegalen Aktionen nichts gewusst und sie schon gar nicht unterstützt. Prevent habe ausschließlich den Kontakt zu Journalisten suchen und durch Gespräche herausfinden sollen, von wem geheimhaltungspflichtige Informationen aus der HSH Nordbank herausgegeben wurden.
Es sei unbefriedigend, dass einige Fragen bis heute ungeklärt geblieben seien, sagte der Bank-Sprecher. Ein Grund sei, dass viele Handlungen in diesem Zusammenhang außerhalb der Bank und ihres Zugriffs geschehen seien. Um weitere Klarheit zu bekommen, sei sie darauf angewiesen, dass die Staatsanwaltschaft mehr Licht ins Dunkel bringe.
Quelle: ntv.de, dpa