Fachliche Kritik HSH-Vorstand angezählt
28.11.2009, 11:26 Uhr
Die angeschlagene NHSH Nordbank kommt nicht zur Ruhe.
(Foto: AP)
Der jetzige Vorstand der HS-Nordbank soll in seiner früheren Verantwortung als Chef des Risikomanagements fachlich unangemessen verhalten haben. Ein internes Papier der Bank listet 13 Seiten mit "offenen Defiziten" auf.
Ein internes Papier der HSH-Nordbank kritisiert nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" den neuen Vorstand der angeschlagenen Bank, Martin van Gemmeren. Demnach fielen in der Vergangenheit umfangreichere Versäumnisse als bisher bekannt in die Verantwortung Gemmerens, der seit Herbst 2007 Leiter des Group Risk Managements (GRM), also des wichtigen Risikomanagements, war und seit 1. November dem Vorstand der Bank angehört.
Trotz Nachbesserungen seien noch im Januar 2009 auf 13 Seiten zahlreiche "offene Defizite" aufgelistet worden, berichtete der "Spiegel". "Die Reports sind zur Risikosteuerung nicht geeignet", heißt es demnach in den Papier. Zwar sei ein Großteil der bestehenden Lücken angegangen, jedoch nicht umgesetzt worden. "Uns liegt kein gesamthafter Maßnahmenplan incl. Erledigungsdatum seitens GRM vor."
Die HSH verweist laut "Spiegel"-Bericht darauf, dass unter der Führung Gemmerens maßgebliche Verbesserungen und Weiterentwicklungen im Risikomanagement angestoßen und umgesetzt wurden. Die HSH Nordbank hat durch riskante Geschäfte Milliardenverluste eingefahren und konnte nur mit massiver staatlicher Hilfe gerettet werden.
Quelle: ntv.de, mme/dpa