Ein überraschend starkes Geschäft beschert der HSH Nordbank im zweiten Quartal erstmals seit fast zwei Jahren wieder schwarze Zahlen. Nach dem guten Ergebnis blickt Vorstandschef Nonnenmacher auch verhalten positiv auf den Rest des Jahres.

Die HSH Nordbank hat im abgelaufenen Vierteljahr seit langem wieder schwarze Zahlen geschrieben. Zum ersten Mal seit sieben Quartalen sei operativ wieder ein positives Ergebnis erzielt worden, sagte Vorstandschef Dirk Jens Nonnenmacher der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". "Damit liegen wir jetzt deutlich besser als in den Planungen vorgesehen", betonte er. "Erfreulich ist, dass die Kernbank mit dem fortbestehenden Geschäft sogar nach Berücksichtigung der nicht unerheblichen Kosten für die Garantien der Länder im ersten Halbjahr einen Vorsteuergewinn erzielt hat", ergänzte Nonnenmacher. Auch für das zweite Halbjahr sei er verhalten positiv gestimmt.

Die HSH war durch Fehlspekulationen an den Rand des Abgrunds geraten und musste von ihren Eigentümern Hamburg und Schleswig-Holstein mit drei Mrd. Euro Kapital und weiteren zehn Mrd. Euro an Garantien gestützt werden. Für die staatlichen Garantien zahle die Bank gut 400 Mio. Euro im Jahr an die Länder, führte Nonnenmacher aus. Trotz dieser Ergebnisbelastung "werden wir 2011 wieder schwarze Zahlen schreiben".

Auf eine Genehmigung der Staatshilfen durch die EU-Kommission muss die HSH noch warten. Die europäischen Wettbewerbshüter drängen auf einen Ausstieg der Eigentümer und wollen nach früheren Informationen aus Finanzkreisen den Ländern bis 2014 Zeit für einen Verkauf geben. Mögliche Interessenten könnte es in Asien, insbesondere China geben, wie Nonnenmacher andeutete. "Nach dem Großaufbau der Werftindustrie wollen die Chinesen auch in die Topliga der Schiffsfinanzierer aufrücken. Und auf diesem Feld hat die HSH nun mal großes Know-how", erläuterte er.