Wirtschaft

"König des Öls" Händler-Legende Marc Rich gestorben

Er verdiente mit dem Rohstoffhandel Milliarden und stand auf der "Most-Wanted-Liste" des FBI: Marc Rich. Nun erlag der umstrittene Investor einem Hirnschlag.

Marc Rich bei der Verleihung einer Ehrendoktorwürde in Tel Aviv.

Marc Rich bei der Verleihung einer Ehrendoktorwürde in Tel Aviv.

(Foto: REUTERS)

Der legendäre Rohstoffhändler Marc Rich ist tot. Der 78-Jährige starb am Mittwoch an den Folgen eines Hirnschlags in einem Krankenhaus in Luzern, wie die Marc Rich Group mitteilte. Er soll in Israel beigesetzt werden.

Rich, in Branchenkreisen "King of Oil" genannt, gilt als Pionier des modernen Rohstoffgeschäfts. Im Jahr 1974 gründete er zusammen mit Partnern die Marc Rich+Co AG - die spätere Glencore - und baute das Unternehmen zum größten Rohstoffhändler der Welt aus. Der international tätige Investor schuf sich ein Milliardenvermögen.

Anfang der 90er-Jahre stieg er mit dem Kauf der Firma Südelektra auch ins Geschäft mit Minen, Schmelzen und Raffinerien ein, um direkten Zugang zu Rohstoffen sicherzustellen. Glencore fusionierte vor kurzem mit Xstrata.

Anfang der 80er-Jahre geriet Rich ins Visier der US-Behörden, unter anderem wegen Steuerhinterziehung und illegalen Ölhandels mit dem Iran, und floh in die Schweiz. Lange Zeit stand er auf der "Most-Wanted"-Liste des FBI. US-Präsident Bill Clinton begnadigte ihn 2001 kurz vor Ende seiner Amtszeit.

Marc Rich war 1934 als Marcell David Reich in Antwerpen als Sohn deutschsprachiger Juden geboren worden, die nach der Machtübernahme der Nazis nach Belgien geflohen waren. Die Familie entkam nach Kriegsausbruch in die USA.

Quelle: ntv.de

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