Wirtschaft

Börsenturbulenzen in Indien Händler löst Kurssturz aus

(Foto: REUTERS)

Jetzt hat auch der indische Aktienmarkt einen Sekunden-Crash erlebt: Wegen fehlerhafter Handelsaufträge bricht der Index Nifty ein. Die automatische Notbremse griff und verhinderte Schlimmeres.

Der Fehler eines Händlers hat dem indischen Aktienmarkt am Freitag eine Schrecksekunde beschert: Der Aktienindex Nifty stürzte blitzartig um 16 Prozent auf 4888,20 Punkte ab. Der Handel wurde daraufhin automatisch gestoppt. Der Fehler wurde allerdings schnell ausgeräumt und am Ende schloss der Index nur mit einem Verlust von 0,7 Prozent.

Ausgelöst wurde der Absturz von 59 fehlerhaften Handelsaufträgen im Wert von 6,5 Mrd. Rupien (rund 96,4 Mio. Euro), wie der Börsenbetreiber NSE mitteilte. Sie seien von einem einzelnen Handelsterminal eingegeben worden. Die Folgen waren verheerend: Anteilsscheine des größten nationalen Geldhauses, der State Bank of India, brachen um 14 Prozent ein, einzelne andere Titel sogar um mehr als 20 Prozent. Insgesamt seien umgerechnet 58 Mrd. Dollar an Börsenwert vorübergehend verschwunden, berichtete die Finanznachrichtenagentur Bloomberg.

Die Panne in Indien weckt Erinnerungen unter anderem an den legendären "Flash-Crash" im Mai 2010, als der US-Leitindex Dow Jones innerhalb weniger Minuten um fast 1000 Punkte eingebrochen war. 862 Mrd. Dollar an Börsenwert verschwanden kurzzeitig von der Bildfläche.

In diesem Jahr häufen sich die Pannen an den Börsen weltweit. Allein im August gab es binnen weniger Tage in New York, Madrid und Tokio gleich drei große Handelsaussetzer. Der US-Börsenmakler Knight Capital häufte wegen einer Softwarepanne Anfang August einen Aktienberg im Milliardenwert zu aberwitzigen Preisen an und wurde erst durch das Einschreiten von Investoren gerettet.

In Indien teilen sich zwei große Börsen den Markt auf. Die National Stock Exchange of India, an der die Probleme am Freitag auftraten, wickelt mehr als 90 Prozent des Derivate- und 75 Prozent des Aktienhandels im Land ab. In etwa einem Monat soll jedoch ein dritter Wettbewerber starten.

Quelle: ntv.de, jga/dpa

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