München sucht BayernLB-Chef Häusler soll es richten
25.01.2010, 19:10 UhrPersonaldebatte in München: Neuer Vorstandschef der Bayerischen Landesbank soll Berichten zufolge Gerd Häusler werden. Der Ex-Direktor des Internationalen Währungsfonds (IWF) sitzt im Verwaltungsrat der BayernLB.
Neuer Vorstandschef der angeschlagenen BayernLB soll Kreisen zufolge der Private-Equity-Manager Gerd Häusler werden. Es gebe dazu noch keine Entscheidung, aber alles laufe auf Häusler hinaus, hieß es aus dem Umfeld der Münchener Landesbank mit Blick auf entsprechende Medienberichte.
Häusler solle auf Michael Kemmer folgen, der wegen der Milliardenaffäre um die frühere österreichische BayernLB-Tochter Hypo Alpe Adria im Dezember seinen Posten geräumt hatte, hatten zuvor "Spiegel" und "Süddeutsche Zeitung" übereinstimmend berichtet.
Medienberichten zufolge genießt der Manager des Finanzinvestors RHJ International das Vertrauen von Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer. Dieser habe Häusler erst kürzlich vor der CSU-Landtagsfraktion nach Angaben aus Fraktionskreisen "in höchsten Tönen" gelobt, wie die "SZ" berichtete. Häusler habe bei den Verhandlungen über den Ausstieg der Landesbank aus der Hypo Alpe Adria eine hervorragende Rolle gespielt.
Laut "Süddeutsche Zeitung", hat Seehofer im CSU-Vorstand angekündigt, der neue Bankchef solle voraussichtlich noch diese Woche benannt werden. In Kreisen des CSU-Koalitionspartners FDP hieß es, Seehofer wolle, dass Häusler den Posten übernehme.
Mit der Materie vertraut
Zuletzt hatte Bayerns Wirtschaftsminister Martin Zeil eine rasche Entscheidung über die Besetzung des Chefpostens angekündigt. Häusler, der früher auch beim Internationalen Währungsfonds (IWF) arbeitete, ist im Verwaltungsrat der BayernLB Stellvertreter des Vorsitzenden, Bayerns Finanzminister Georg Fahrenschon.
Die Bank und das bayerische Finanzministerium wollten die Personalspekulationen zunächst nicht kommentieren. Gelenkt wird die Landesbank derzeit von Finanzvorstand Stefan Ermisch, der seit dem Ausscheiden von Michael Kemmer Mitte Dezember das Amt des Vorstandsvorsitzenden kommissarisch ausübt.
Die Münchner Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Kaufs der Finanzgruppe Hypo Alpe Adria (HGAA) durch die BayernLB. Es besteht der Verdacht, dass die vom Freistaat Bayern und den Sparkassen geführte BayernLB absichtlich 400 Mio. Euro zu viel für die HGAA zahlte. Inzwischen hat der Freistaat Bayern die vom Zusammenbruch bedrohte HGAA für einen Euro wieder zurück an Österreich verkauft. Das Geschäft kostete den Steuerzahler 3,725 Mrd. Euro.
Quelle: ntv.de, AFP/dpa/rts