Wirtschaft

Bahn hat einen Konkurrenten mehr Hamburg-Köln-Express fährt

Der "Hamburg-Köln-Express" 
fährt bis zu dreimal täglich.

Der "Hamburg-Köln-Express" fährt bis zu dreimal täglich.

(Foto: dpa)

Bahnfahrer auf der Strecke Köln-Hamburg können mit einem neuen Anbieter zwischen Rhein und Elbe pendeln. Der "Hamburg-Köln-Express" fährt mit Intercity-Wagen der Ersten Klasse aus den 70er Jahren.

Die Deutsche Bahn hat seit diesem Montag einen neuen Konkurrenten im Fernverkehr. Der "Hamburg-Köln-Express" (HKX) startete am Morgen von Hamburg nach Köln. Zurück soll es von Köln am Mittag gehen. Der Zug fährt unter anderem über Münster, Gelsenkirchen und Essen, hält aber nicht in Bremen. Die Züge fahren bis zu dreimal täglich. HKX hatte seinen Betriebsstart ursprünglich schon für 2010 geplant und ihn dann immer wieder verschoben.

In Deutschland hat die Bahn zwar in vielen Regionen Konkurrenten im Nahverkehr. Wettbewerb auf einer Fernstrecke gab es bisher aber nur auf der Route Leipzig-Rostock. Die HKX-Betreiber werben mit "Fahrzeiten so schnell wie der IC" und günstigen Preisen. Die Fahrkarten werden über das Internet verkauft. Zum Start kostet die einfache Fahrt inklusive Reservierung zwischen 20 und 60 Euro, allerdings sind die HKX-Tickets immer an einen festen Zug gebunden.

Bahn gibt sich gelassen

Verkehrswissenschaftler Daniel Krimphoff von der Uni Münster hält die Strecke Köln-Hamburg sehr gut für einen Angriff auf die bundeseigene Deutsche Bahn geeignet. "Es ist eine Strecke mit einer extrem hohen Auslastung." Außerdem sei es keine Hochgeschwindigkeits-Trasse. Eine solche wäre ein K.o.-Kriterium, denn der Betrieb von ICE-Zügen sei für Neueinsteiger nicht zu finanzieren. Die Zielgruppe seien wahrscheinlich zunächst eher Studenten, Wochenpendler und Familien, erwartet Krimphoff. Geschäftsreisende bräuchten Züge mit festem Stundentakt.

Hinter HKX stehen die US-Firma Railroad Development Corporation, die Berliner Firma Locomore Rail und der aus Kanada stammende Investor Michael Schabas. Die Deutsche Bahn reagierte zum Start gelassen auf den Nebenbuhler. Man sei darauf eingestellt, dass Wettbewerb "der Regelfall" sei, sagte eine Sprecherin in Berlin. "Im Regionalverkehr haben wir diesen seit über 15 Jahren und auch im Fernverkehr gibt es bereits Konkurrenz. Es ist gut, wenn unsere Kunden auch im Fernverkehr vergleichen können." Die DB beobachte den Wettbewerb aufmerksam, sei aber von ihren Angeboten überzeugt.

Mit ihren Waggons müssen die HKX-Betreiber in den ersten Wochen noch improvisieren. Ein modernisierter Zug ist noch nicht rechtzeitig einsatzbereit, deswegen rollt der Express zunächst auf der Retro-Welle: Zum Auftakt kommen Intercity-Wagen der Ersten Klasse aus den 70er Jahren zum Einsatz.

Quelle: ntv.de, jga/dpa

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