Wirtschaft

Brüderle: China gegen den Westen Handelskrieg zieht auf

Chinas Wirtschaft wird immer mächtiger und rückt mit enormen BIP-Wachstumsraten der westlichen Industrie mächtig auf den Pelz. Der Westen nimmt die wirtschaftliche Bedrohung durch China sehr ernst. Die "Gefahr eines Handelskrieges" bestehe, sagt Bundeswirtschaftsminister Brüderle.

Der Westen und China hätten eine "wechselseitige Verantwortung", sagt Bundeswirtschaftsminister Brüderle.

Der Westen und China hätten eine "wechselseitige Verantwortung", sagt Bundeswirtschaftsminister Brüderle.

(Foto: picture alliance / dpa)

Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) sieht die "Gefahr eines Handelskrieges" zwischen China und dem Westen heraufziehen. Er hoffe aber, dass sich in der Gruppe der 20 größten Industrieländer "vernünftige Arrangements" durchsetzen würden, sagte er auf seinem zweitägigen China-Besuch.

Es gebe eine "wechselseitige Verantwortung" dafür, dass sich aus den gegenseitigen Vorwürfen der Währungsmanipulation keine Eskalation entwickele und dass sich nicht Protektionismus durchsetze. Im Grunde seien die Probleme auf Fragen der Wettbewerbsfähigkeit zurückzuführen, sagte Brüderle. Dabei habe sich Deutschland durch Reformen seit Jahren verbessert.

"Hemmschuh" Protektionismus

9,5 Prozent sind nicht genug: Chinas Experten zerbrechen sich den Kopf wegen des an Dynamik verlierenden Wirtschaftswachstums.

9,5 Prozent sind nicht genug: Chinas Experten zerbrechen sich den Kopf wegen des an Dynamik verlierenden Wirtschaftswachstums.

(Foto: REUTERS)

Brüderle wandte sich gegen Protektionismus, den er als "Hemmschuh für den Ausbau unserer Wirtschaftsbeziehungen und für den Wettbewerb" bezeichnete. Als große Exportnationen trügen China und Deutschland in der Weltwirtschaftskrise ganz besondere Verantwortung für offene Märkte. Das bilaterale Handelsvolumen könnte nach seinen Angaben in diesem Jahr 100 Milliarden Euro erreichen, nachdem es in den ersten sieben Monaten schon auf 70 Milliarden gestiegen sei.

Allein die deutschen Exporte nach China seien in dem Zeitraum um 50 Prozent auf 30 Mrd. Euro angewachsen, sagte der Wirtschaftsminister. Er wolle in China dazu beitragen, Hürden für den Marktzugang abzubauen. Brüderle reist in Begleitung einer vorwiegend mittelständischen Wirtschaftsdelegation. Von Peking fliegt der Wirtschaftsminister noch am Dienstagabend nach Shanghai zu einem Besuch der Weltausstellung weiter.

Am Donnerstag reist Brüderle von China zur zweiten Station seiner Asienvisite nach Japan.

Quelle: ntv.de, DJ/dpa

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