Verlust wird in Kauf genommen Hannover Rück wird Clarendon los
22.12.2010, 17:48 UhrDie Hannover Rück bekommt einen Klotz vom Bein. Die Niedersachsen veräußern die New Yorker Gesellschaft Clarendon an die auf den Bermudas ansässige Enstar Group. Allerdings geht die Trennung nicht ganz schmerzlos über die Bühne. Die Hannover Rück muss einen verlust hinnehmen.
Der weltweit drittgrößte Rückversicherer Hannover Rück hat sein US-amerikanisches Sorgenkind Clarendon verkauft. Die New Yorker Gesellschaft geht an die Enstar Group von den Bermudas, ein Spezialist für die Abwicklung von Versicherungsfirmen. Der Kaufpreis beträgt rund 200 Millionen Dollar.
Allerdings entsteht für den niedersächsischen MDax-Konzern ein Buchverlust im mittleren zweistelligen Millionen-Bereich. Dieser Betrag wird einem Sprecher der Hannover Rück zufolge in die Bilanz für 2010 einfließen und aus dem normalen Geschäft ausgeglichen. Unverändert rechne das börsennotierte Unternehmen für dieses Jahr mit einem Überschuss von mehr als 700 Millionen Euro.
Die 1999 erworbene US-Tochter war in der Erstversicherung in Nischen - etwa im Kfz-Bereich oder bei schwer platzierbaren Risiken - tätig. 2006 war bereits das operative Geschäft mit dem Namen Praetorian ausgelagert und veräußert worden. Clarendon blieb als Abwicklungsgesellschaft übrig. Nun wird das Kapitel bis auf wenige kleine Ausnahmen geschlossen. Enstar sei in der Lage, das Portfolio durch Skaleneffekte wieder profitabel zu machen, so die Hannover Rück.
Für Hannover Rück verringern sich durch den Deal, der im zweiten Quartal des kommenden Jahres abgeschlossen werden soll, die Risiken. Zudem werden Mittel frei, die nun im Kerngeschäft eingesetzt werden sollen.
Quelle: ntv.de, rts