Wirtschaft

Tui schmiedet Börsenpläne Hapag-Lloyd reif fürs Parkett?

Die Tui steht vor einem drastischen Umbau. Um die britische Tochter Tui Travel komplett übernehmen zu können, will sich der Konzern von seinem Anteil am Schifffahrtskonzern Hapag-Lloyd trennen. Ein Börsengang wird Kreisen zufolge diskutiert.

Bald auf dem Börsenparkett? Hapag-Lloyd

Bald auf dem Börsenparkett? Hapag-Lloyd

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Reisekonzern Tui bereitet sich Unternehmenskreisen zufolge auf einen Börsengang von Hapag-Lloyd vor. "Das Projekt wird jetzt angeschoben", sagte ein Insider. Ein sogenanntes Initial Public Offering (IPO) der Reederei sei eine der Optionen, die Tui für eine Trennung von seiner 43-Prozent-Beteiligung an dem Schifffahrtskonzern ins Auge fasse, sagten mehrere mit der Situation vertraute Personen. Zuvor hatte der Aufsichtsrat zwei Tage lang verschiedene Optionen für die Zukunft der Tui diskutiert.

Ein Konzernsprecher sagte, es habe bei dem Treffen weder eine Vorfestlegung noch eine Entscheidung gegeben. Das Unternehmen verfolge alle Optionen weiter. Neben einem Börsengang stehen noch ein Verkauf des Anteils an das Hapag-Eignerkonsortium oder einen Finanzinvestor im Raum.

Tui vor Konzernumbau

Eine Trennung von Hapag wäre der Startschuss für einen Konzernumbau. Mit dem Verkaufserlös erwägt Tui eine Übernahme der britischen Tochter TuiTravel, an der TUI derzeit 57,5 Prozent hält. "Das Ziel ist es, Tui und Tui Travel bis 2012 zusammenzuführen", sagte eine Person. Das würde hohe Synergien  bringen, sagte eine weitere Person. Zudem verfüge die Tui AG über einen hohen Verlustvortrag. Beides zusammen mache 700 Mio. bis 800 Mio. Euro aus.

Der Zeitpunkt für eine vollständige Trennung von Hapag-Lloyd steht noch nicht fest. Eine mit den Plänen vertraute Person sprach von einem Börsengang bereits im kommenden halben Jahr. Das wäre aber nur mit Zustimmung der übrigen Hapag-Eigner möglich. Ein anderer Insider betonte jedoch, Tui stehe nicht unter Zeitdruck und werde den besten Zeitpunkt für einen Verkauf abwarten. Hapag-Lloyd wollte sich zu den Informationen nicht äußern.

IPO 2011?

In Finanzkreisen hieß es, ein Börsengang sei frühestens im zweiten Quartal 2011 realistisch. Zuvor müsse sich Hapag noch neue Kreditlinien sichern und die Staatsgarantien, die das Unternehmen nie in Anspruch genommen hatte, zurückgeben. "Bevor diese beiden Probleme gelöst sind, muss man nicht an die Börse denken. Das ist noch ein langer Weg bis dorthin", sagte ein Insider.

Quelle: ntv.de, rts

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