Bezahlung nach Leistung Harte Fronten bei VW
01.09.2009, 16:28 UhrDie Tarifverhandlungen bei Volkswagen stoßen bereits in der zweiten Gesprächsrunde auf Hindernisse. Auf der Arbeitnehmerseite wächst der Unmut. Der Konzern will die Bezahlung stärker von der Leistung abhängig machen.

Die Gewerkschafter fordern ein Plus von 4,2 Prozent - und kontern die Branchenbedingungen mit der Abwrackprämie.
(Foto: REUTERS)
Der Autobauer habe auch am Dienstag kein Angebot für die rund 90.000 Beschäftigten in den sechs westdeutschen VW-Werken unterbreitet, kritisierte IG-Metall-Verhandlungsführer Hartmut Meine.
Wie schon zu Beginn der Tarifverhandlungen Mitte August habe VW stattdessen vorgeschlagen, die Bezahlung stärker an der Leistung zu orientieren. Die IG Metall lehnt dies nicht strikt ab, will Leistungskomponenten aber nur als zusätzliche Bestandteile einer möglichen Einigung akzeptieren.
Am tariflich garantierten Monatslohn dürfe nicht gerüttelt werden, hatte Meine erst kürzlich in einem Interview deutlich gemacht.
VW kündigte für das nächste Treffen am 17. September die Vorstellung eines Konzepts für eine leistungsbezogene Bezahlung an. "Wir müssen unsere Wettbewerbsfähigkeit sichern", erklärte VW-Verhandlungsführer Jochen Schumm. "Daher können wir die schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen auf den Automobilmärkten nicht ignorieren."
Lohnplus dank Abwrackprämie
Die IG Metall begründet ihre Forderung damit, dass VW am stärksten unter den deutschen Autobauern von der Abwrackprämie profitiert. Die Gewerkschaft will Einkommensverbesserungen durchsetzen wie die in der Metall- und Elektroindustrie in zwei Stufen vereinbarte Tariferhöhung um 4,2 Prozent.
Daneben verlangt die Industriegewerkschaft eine Verlängerung der bei VW geltenden Altersteilzeitregelung für ein vorzeitiges Ausscheiden von älteren Beschäftigten und die Bestätigung der Garantie, jedes Jahr 1250 Ausbildungsplätze anzubieten.
Quelle: ntv.de, mmo/rts