Nur zehn Cent mehr aus Heidelberg Heidelcement zügelt die Gelüste
15.03.2012, 08:04 Uhr
Wer mit Zement hantiert, denkt ohnehin in größeren Zeiträumen.
(Foto: picture alliance / dpa)
Bernd Scheifele hält die Zügel straff: Der Chef von Deutschlands größtem Baustoffkonzern widersteht der Versuchung, den Jahresgewinn komplett an die Aktionäre auszuschütten. Der Schuldenabbau habe Vorrang, heißt es aus Heidelberg.

Zehn Cent, mehr nicht. Das Sparen hat Vorrang: Bernd Scheifele (Archivbild).
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Der Baustoffkonzern Heidelbergcement hält ungeachtet wachsender Gewinne und den Fortschritten beim Schuldenabbau weiter an seinem Sparplan fest.
Zur Bilanzvorlage dämpfte der Dax-Konzern die Erwartungen seiner Aktionäre: Der Jahresüberschuss sei 2011 zwar trotz stark steigender Energiepreise und einer höheren Steuerquote um 5,0 Prozent auf 534 Mio. Euro gestiegen.
Die Anteilseigner sollen vom Geschäftserfolg vorerst nur eine mäßig angehobene Ausschüttungspolitik zu spüren bekommen. Die Dividende soll von 25 Cent im Vorjahr auf 35 Cent je Anteilsschein angehoben werden, teilte Vorstandschef Bernd Scheifele mit.
Voll im Zeitgeist
Vorrang vor einer noch höheren Ausschüttung habe der Schuldenabbau, betonte er. Ende 2011 war der Konzern netto noch mit 7,77 Mrd. Euro verschuldet. Vor Jahresfrist (Ende 2010) waren es noch 8,15 Mrd. Euro.
Das Sparprogramm werde deshalb erweitert, kündigte Scheifele an. Statt der seit 2011 geplanten 600 Mio. Euro sollen die Kosten nun bis Ende des kommenden Jahres um 850 Mio. Euro gesenkt werden. Weitere 150 Mio. Euro will Heidelbergcement bis 2014 in der Logistik sparen.
Umsatz und operatives Ergebnis sollen dafür 2012 weiter steigen. Im vergangenen Jahr hatte der Umsatz mit 12,9 Mrd. Euro 10 Prozent über Vorjahr gelegen, der operative Gewinn stieg um 3 Prozent auf 1,47 Mrd. Euro.
Quelle: ntv.de, rts