Verlust verringert Heideldruck kämpft
09.08.2011, 16:00 UhrMit Heidelberger Druck geht es langsam voran. Der Druckmaschinenbauer kann im abgelaufenen Quartal seinen verlust abbauen. Das MDax-Unternehmen strebt im laufenden Geschäftsjahr ein ausgeglichenes Vorsteuerergebnis an.
Der weltgrößte Druckmaschinenhersteller Heidelberger Druck kommt auf dem Weg aus der Krise mit kleinen Schritten voran. Im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahrs 2011/2012 (31.März) schrieb das MDax-Unternehmen einen Betriebsverlust von 25 Millionen Euro nach minus 35 Millionen Euro vor einem Jahr. Der Vorsteuerverlust sank von 55,8 auf knapp 47 Millionen Euro. Geringere Zinskosten und eine gesunkene Verschuldung nach einer Kapitalerhöhung trugen zum besseren Abschneiden bei.
Heidelberger Druck bestätigte, bei einer stabilen gesamtwirtschaftlichen Entwicklung im laufenden Geschäftsjahr ein ausgeglichenes Vorsteuerergebnis abliefern zu wollen. Damit diese Kennziffer im Quartal schwarz wird, ist laut Finanzvorstand Dirk Kaliebe ein Umsatz von rund 650 Millionen Euro nötig. Mit den 554 Millionen Euro aus dem ersten Jahresviertel ist der Konzern davon noch klar entfernt.
Die Entwicklung der Weltkonjunktur sei schwer vorherzusehen, sagte Vorstandschef Bernhard Schreier. "Aufgrund der weiterhin hohen Nachfrage und des anhaltend hohen Wirtschaftswachstums im chinesischen Markt gehen wir jedoch davon aus, dass die regionalen Auswirkungen auf die Geschäftsentwicklung von Heidelberg nur temporär sind."
Bankkredite und Sparkurs
Mögliche Effekte aus den derzeitigen Turbulenzen seien für Heideldruck noch nicht absehbar, sagte Schreier. Bisher hätten die Kunden keine Aufträge storniert. Positiv stimme das volle Auftragsbuch etwa in China und dass trotz der aktuellen Unsicherheit zum Beispiel der Markt für Gebrauchtmaschinen "leergekauft" sei.
In der weltweiten Wirtschaftskrise hatte sich das Unternehmen seine Finanzierung nur noch mit Bankkrediten, einer öffentlichen Bürgschaft und einem strikten Sparkurs samt Abbau von rund 4500 Stellen sichern können. Mittelfristig will Heideldruck einen Umsatz von mehr als drei Milliarden Euro schaffen. 2010/2011 erwirtschaftete der Konzern mit rund 15.800 Mitarbeitern einen Umsatz von 2,6 Milliarden Euro.
Quelle: ntv.de, dpa