Hoffnungsschimmer bei Klebern Henkel bremst Talfahrt
05.08.2009, 10:06 UhrDie Wirtschaftskrise hat den Konsumgüterkonzern Henkel weiter im Griff. Der Hersteller von Pritt und Persil konnte seine Talfahrt im zweiten Quartal aber bremsen und übertraf mit seinen Zahlen die Markterwartungen. Für das dritte Quartal hofft Henkel-Chef Kasper Rorsted nun auf weiteres Wachstum im Geschäft mit Waschmitteln und Kosmetika. Der Abwärtstrend in der stark konjunkturabhängigen Technologiesparte soll sich weiter verlangsamen. Eine konkrete Prognose für das Gesamtjahr traute sich Rorsted aber weiter nicht zu.
"Auch im zweiten Quartal hat sich bei Henkel die anhaltend schwierige weltwirtschaftliche Lage bemerkbar gemacht", erklärte Rorsted. Der um Einmaleffekte und Restrukturierungsaufwendungen bereinigte operative Gewinn (Ebit) sank im Konzern auf 308 (Vorjahreszeitraum: 372) Mio. Euro. Der Quartalsüberschuss nach Anteilen Dritter stieg indes deutlich auf 143 (38) Mio. Euro. Im Vorjahr war er durch Kosten für ein Sparprogramm belastet worden, mit dem sich der Konzern profitabler machen will. Innerhalb eines Jahres hat Henkel die Zahl der Mitarbeiter um zehn Prozent auf 51.819 reduziert.
Der Konzernumsatz sank im Zeitraum von April bis Juni um fünf Prozent auf 3,49 Mrd. Euro. Dabei bot sich ein gemischtes Bild: In der dominierenden Klebstoffsparte schrumpfte das operative Ergebnis um die Hälfte auf auf 95 Mio. Euro. Der Rückgang fiel aber geringer aus als noch im ersten Quartal. Henkel beliefert unter anderem die Autoindustrie mit Klebstoffen. Bei Wasch- und Reinigungsmitteln sowie Kosmetika konnte Henkel bei Umsatz und Ertrag zulegen.
Analysten übertroffen
Henkel schnitt insgesamt besser ab als erwartet. Analysten hatten im Schnitt mit einem Umsatz von 3,42 Mrd. Euro, einem bereinigten Ebit von 266 Mio. und einem Gewinn von 134 Mio. gerechnet.
Der Konzern geht davon aus, dass sich im Konsumentengeschäft im dritten Quartal die positive Entwicklung - wenn auch in leicht abgeschwächter Form - fortsetzt. Für die Technologiesparte rechnet Henkel mit einer ähnlichen oder leicht besseren Entwicklung als im zweiten Quartal. Auch andere Konsumgüterkonzerne leiden unter der Flaute. Konkurrent Beiersdorf etwa rechnet für 2009 mit einem Umsatz- und Gewinnrückgang.
Quelle: ntv.de, nne/rts/dpa