Aufsichtsrat ignoriert Wahlliste Hochtief ärgert ACS
31.03.2011, 17:59 UhrZwischen Hochtief und ACS gibt es neuen Zündstoff. Der Aufsichtsrat der Essener missachtet die Wünsche der Spanier bei der Besetzung des Kontrollgremiums. ACS wird sich das wohl nicht gefallen lassen.
Der Machtkampf um die künftige Besetzung des Hochtief-Aufsichtsrats eskaliert. Das Kontrollgremium der Essener zeigte dem Großaktionär ACS demonstrativ die kalte Schulter und legte eine Kandidatenliste für anstehende Neubesetzungen vor, die die Wünsche der Spanier missachtet. ACS nannte das Vorgehen "enttäuschend" und ließ zugleich die Muskeln spielen: Der Anteil an Hochtief sei bereits auf rund 41 Prozent aufgestockt worden, sagte eine Sprecherin.
Bis zur entscheidenden Hauptversammlung im Mai, bei der sich bereits jetzt eine Mehrheit für die Spanier abzeichnet, wolle ACS noch weitere Hochtief-Anteilsscheine unter seine Kontrolle bringen. Gelingt bis zu der Hauptversammlung keine Einigung, droht eine Kampfabstimmung - die ACS Analysten zufolge gewinnen dürfte.
"Es ist enttäuschend, dass der Aufsichtsrat von Hochtief die marktüblichen Rechte eines Mehrheitsaktionärs missachtet", sagte eine ACS-Sprecherin. "ACS wird seine Pläne für die anstehende Hauptversammlung rechtzeitig bekanntgeben", kündigte sie an - die Spanier können auch eigene Personalvorschläge für das Aktionärstreffen unterbreiten. "Bis dahin wird ACS seinen Anteil an Hochtief weiter erhöhen", betonte sie.
ACS will vier Sitze
Der Konzern von Real-Madrid-Präsident Florentino Perez will Kreisen zufolge die Zahl seiner Sitze im Aufsichtsrat der deutschen Beteiligung Hochtief verdoppeln. ACS strebe vier Sitze in dem Kontrollgremium an, hieß es aus Aufsichtsratskreisen erfahren. Damit würde Perez künftig die Hälfte der Aufsichtsratssitze der Eignerseite bei Hochtief kontrollieren.
ACS sei zudem offen für einen Vertreter des zweiten Hochtief-Großaktionärs Katar und drei unabhängige Kandidaten. Die acht Aufsichtsratsposten der Anteilseigner stehen bei der Hauptversammlung am 12. Mai zur Neuwahl an.
Quelle: ntv.de, rts