Tochter Leighton belastet Hochtief schreibt rote Zahlen
08.05.2012, 07:24 Uhr
Die australische Tochter Leighton verhagelt Hochtief das Ergebnis.
(Foto: picture alliance / dpa)
Der Baukonzern Hochtief bleibt in der Verlustzone. Grund seien Probleme mit zwei Großprojekten in Australien, betont das Management und versichert: "Unser Geschäft entwickelt sich positiv."
Deutschlands größter Baukonzern Hochtief schreibt auch nach dem Verlustjahr 2011 rote Zahlen. Im ersten Quartal des neuen Geschäftsjahrs verbuchte das Unternehmen einen Vorsteuerverlust von knapp 91 Mio. Euro – vor einem Jahr hatte dieser noch bei 444 Mio. Euro gelegen. Unter dem Strich verblieb ein Konzernverlust von 34,1 Mio. Euro. Der Grund für die Verluste sind die anhaltenden Probleme der australischen Tochter Leighton mit zwei Großprojekten. Deswegen hatte Hochtief bereits im Februar die Jahresprognose gesenkt.
"Diese Zahlen sind aber nicht repräsentativ für den Weg, den wir eingeschlagen haben. Unser Geschäft entwickelt sich positiv", sagte Vorstandsvorsitzender Frank Stieler. Der Umsatz kletterte von 4,9 Mrd. auf 5,5 Mrd. Euro. Der Auftragsbestand erreichte mit 50,3 Mrd. Euro einen Rekordwert. Die im Februar gesenkte Prognose bekräftigte Hochtief: Im laufenden Jahr erwartet der Konzern ein Ergebnis vor Steuern leicht unter 550 Mio. Euro. Der Konzerngewinn soll knapp unter 180 Mio. Euro liegen. Stieler hatte bereits angekündigt, dass die Anteilseigner um Großaktionär ACS für das laufende Jahr wieder mit einer Dividende rechnen können.
Leighton hatte im Februar weitere Wertberichtigungen auf zwei Milliardenprojekte vorgenommen: Probleme bereiten das Straßenprojekt zur Anbindung des Flughafens in Brisbane sowie die Meerwasserentsalzungsanlage Victoria Desalination Plant. Beide Projekte kämpfen mit Verschiebungen und ausufernden Kosten. Sie sollen in diesem Jahr abgeschlossen werden.
Leighton hatte in den vergangenen Jahren bereits mehrmals die Prognose gesenkt und zweimal die Führungsspitze ausgetauscht. Hochtief hatte 2011 vor allem wegen der Probleme bei Leighton einen Konzernverlust von 160 Mio. Euro hinnehmen müssen und die Dividende gestrichen. Die Australier tragen den Löwenanteil zum Hochtief-Ergebnis bei.
Quelle: ntv.de, jga/rts/DJ