Das Stühlerücken geht weiter Hochtief verliert Manager
30.10.2011, 16:19 Uhr
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Nach der Übernahme durch die Spanier muss der deutsche Baukonzern Hochtief den Exodus seiner Spitzenkräfte fürchten. Bislang unbestätigten Angaben zufolge wollen mehrere Manager aus der Chefetage dem Unternehmen den Rücken kehren. Für die neuen Eigentümer besonders bitter: Eine spezielle Klausel in ihren Arbeitsverträgen verspricht Millionenabfindungen.
Das Stühlerücken in der Chefetage des Baukonzerns Hochtief geht offenbar weiter. Nach der Übernahme durch den spanischen Großaktionär ACS wolle nun auch der für das Amerika-Geschäft zuständige Konzernvorstand Martin Rohr das Essener Unternehmen verlassen, berichtete die "Wirtschaftswoche" unter Berufung auf Konzernkreise.

Gespräche mit den widerspenstigen Deutschen: Garcia Altozano (links) and Marcelino Fernandez Verdes von ACS bei der Hochtief-Hauptversammlung im vergangenen Mai.
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Auch der Chef der Bausparte Hochtief Solutions, Henner Mahlstedt, und Solutions-Finanzvorstand Heiner Helbig wollen demnach von der sogenannten "Change-of-Control"-Klausel Gebrauch machen, die bei einem Eigentümerwechsel einen vorzeitigen Abschied mit einer Millionen-Abfindung ermöglicht. Ein Hochtief-Sprecher wollte sich zu dem Bericht nicht äußern.
Bereits vor einiger Zeit hatten Ex-Hochtief-Chef Herbert Lütkestratkötter, Finanzchef Burkhard Lohr und der für die Flughafensparte zuständige Vorstand Peter Noe das Handtuch geworfen.
Dass nun offenbar auch Manager aus dem Baubereich den Bilfinger-Berger-Konkurrenten verlassen wollen, kommt Beobachtern zufolge dennoch etwas überraschend. Der neue Hochtief-Chef Frank Stieler hatte erst kürzlich angekündigt, die Sparte zu stärken und Zukäufe in Kanada und Indien in Aussicht gestellt.
Quelle: ntv.de, rts