Wirtschaft

Nach Rekordjahr 2010 Hugo Boss will mehr davon

Die guten Zahlen des Vorjahres haben Hugo Boss auf den Geschmack gebracht. Der Modehersteller will auch 2011 kräftig bei Umsatz und Gewinn zulegen. Aktionäre können sich aber erstmal über eine satte Dividende freuen. An der Börse gibt es für den Titel ein dickes Plus.

2x0a3527.jpg1356877553395107818.jpg

(Foto: dpa)

Der Modehersteller Hugo Boss steuert dank der anhaltenden Kauflaune der Verbraucher auf ein weiteres Rekordjahr zu. "Ich erwarte, dass wir 2011 die Bestmarken des vergangenen Jahres deutlich übertreffen werden", kündigte Konzernchef Claus-Dietrich Lahrs bei der Bilanzvorlage an.

Nach einem "erfolgreichen Start" in das Jahr will der schwäbische Herren- und Damenmodehersteller seinen Umsatz von zuletzt 1,73 Mrd. Euro währungsbereinigt um mindestens zwölf Prozent steigern. Bei einer weiteren Verbesserung der Rohertragsmarge solle der operative Gewinn (Ebitda) von 350 Mio. Euro ohne Berücksichtigung von Sondereffekten um mindestens 15 Prozent zulegen.

Auch für die Aktionäre soll sich die starke Gewinnentwicklung im Unternehmen auszahlen. Der vom Finanzinvestor Permira kontrollierte Modehersteller will mit 2,02 Euro je Stammaktie und 2,03 Euro je Vorzugsaktie die Dividende gegenüber dem Krisenjahr 2009 mehr als verdoppeln. An der Börse kam der Geschäftsausblick gut an. Die Aktie setzte sich mit einem Plus von 4,6 Prozent auf 57,25 Euro zeitweise an die Spitze der Gewinnerliste im MDax. "Die Show dürfte weitergehen. Es scheint, dass die Vorzugsaktie von Hugo Boss 2011 wieder in der Lage sein wird, den Markt zu schlagen", kommentierte die DZ Bank.

Neue Länder, neue Renditen

Alle Regionen und Vertriebskanäle sollen in diesem Jahr zum Wachstum beitragen. Dabei setzt der Modekonzern auch auf China, wo steigende Einkommen die Nachfrage nach teurer Mode aus dem Westen beflügelt. Unlängst hieß es beispielsweise beim Luxusgüter-Hersteller LVMH, chinesische Kunden seien regelrecht vernarrt in die Marke Louis Vuitton. Boss konkurriert mit vielen Modeherstellern. Zu den größeren Rivalen zählen Ralph Lauren, Bogner oder Marc O' Polo.

Lahrs zufolge soll das Filialnetz weiter ausgebaut werden. So sollen in diesem Jahr 70 neue Geschäfte eröffnet werden. Wie andere Modehersteller verkauft auch Boss immer mehr Anzüge, Kleider und Freizeit-Mode über eigene Läden. Das ist zwar lukrativer als die Geschäfte über den Großhandel, es birgt aber auch mehr Risiko. Ende 2010 hatte Boss 537 eigene Läden, nach 438 ein Jahr zuvor.

Im vergangenen Jahr hatte der Modekonzern mit einem um 82 Prozent auf 189 Mio. Euro gestiegenen Überschuss den bisher höchsten Konzerngewinn erzielt. In Amerika und insbesondere in Asien stieg die Nachfrage kräftig an. Die Kapazitäten waren besser ausgelastet. Die operative Rendite (Ebitda-Marge) nahm um 3,1 Prozentpunkte auf 20,2 Prozent zu.

Quelle: ntv.de, rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen