Wie die italienische UniCredit hat auch deren deutsche Tochter im ersten Quartal deutlich weniger verdient als im Vorjahreszeitraum. Die HypoVereinsbank (HVB) fuhr im ersten Quartal einen Überschuss von 403 Mio. Euro ein. Im Vergleich zum Vorjahresquartal, als die HVB von kräftigem Rückenwind im Aktien- und Anleihengeschäft profitierte, ging der Gewinn der Münchner Bank um rund 45 Prozent zurück. Der Mutterkonzern UniCredit, der wegen der Rezession in Italien unter Druck steht, kam in den ersten drei Monaten des Jahres insgesamt auf 449 Mio. Euro.

Während der Zinsüberschuss um 17 Prozent auf 758 Mio. Euro nachgab, legte der Provisionsüberschuss leicht um 4 Prozent zu. Die Verwaltungsaufwendungen konnte die Bank um 1,9 Prozent senken. Die Kreditrisikovorsorge blieb gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert.

Neben einem Sondereffekt waren das niedrige Zinsniveau und die anhaltend schwache Kreditnachfrage der Grund für die fallenden Erlöse. Anfang 2012 hatte die HVB im Handel ein außergewöhnlich starkes Ergebnis eingefahren - auch wegen eines positiven Sondereffekts in Höhe von 395 Mio. Euro. Bei der Eigenkapitalausstattung liegt die Bank im Vergleich zu anderen Instituten weiter ganz weit vorne: Die harte Kernkapitalquote stieg bis Ende März auf das neue Rekordhoch von 18 Prozent.

HVB-Chef Weimer hatte schrumpfende Gewinne bei Europas Banken kürzlich selbst vorausgesagt: Die härteren Regulierungsauflagen als Folge der Finanzkrise würden es für Banken unmöglich machen, langfristig mehr als 12 Prozent Eigenkapitalrendite zu erwirtschaften, hatte der Bankchef bei einer Diskussionsrunde geklagt.