Wirtschaft

Alle Hände voll zu tun IBM besser als erwartet

(Foto: dapd)

Das Geschäft beim IT-Pionier IBM läuft dank neuer Services wie dem Cloud Computing blendend. Allerdings gibt es Sorgen darüber, ob der Konzern das Tempo halten kann. Nachbörslich fällt die Aktie.

"Big Blue" präsentiert sich in Bestform: IBM hat im ersten Quartal mit seinem Hardware-, seinem Software- und seinem wichtigen Servicegeschäft zulegen können. Der Umsatz stieg um 8 Prozent auf 24,6 Mrd. US-Dollar. Der Gewinn verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sogar um 10 Prozent auf unterm Strich 2,9 Mrd. US-Dollar (2,0 Mrd. Euro).

IBM-Chef Samuel Palmisano darf zufrieden sein.

IBM-Chef Samuel Palmisano darf zufrieden sein.

(Foto: REUTERS)

"Wir sehen weiterhin, dass sich unsere Wachstumsinitiativen auszahlen", sagte Konzernchef Samuel Palmisano am Firmensitz in Armonk (US-Bundesstaat New York). Er hob die Gewinnprognose leicht von mindestens 12,56 auf mindestens 12,73 US-Dollar je Aktie. Damit würde IBM deutlich mehr Gewinn erwirtschaften als im vergangenen Jahr.

Wachstumssorgen

Die Börsianer waren zuerst angetan, zumal IBM ihre Erwartungen für das abgelaufene Quartal übertroffen hatte. Dann allerdings kehrte die Sorge ein, dass das wichtige Servicegeschäft in Zukunft schwächeln könnte. Die Höhe der Neuabschlüsse, die als Indikator für künftigen Umsatz gelten, verunsicherte die Anleger. Nachbörslich fiel die Aktie um ein knappes Prozent.

Börsianer schauen mit Argusaugen auf das Servicegeschäft. Es sorgt nicht nur für mehr als die Hälfte des Gesamtumsatzes. Die Dienstleistungen sind gemeinhin auch wesentlich lukrativer als der Verkauf von Geräten. Konkurrenten wie Hewlett-Packard oder Dell drängen deshalb mit aller Gewalt in die IBM-Domäne.

Aus dem Geschäft mit Computern für Verbraucher hat sich IBM längst zurückgezogen. Bei leistungsstarken Firmenrechnern ist "Big Blue" aber weiterhin eine feste Größe. Diese Sparte wuchs sogar mit knapp 19 Prozent überdurchschnittlich stark. Über Server aus Armonk läuft etwa ein guter Teil des Internet-Datenverkehrs, der stetig zunimmt. Der schärfste Rivale ist die Softwarefirma Oracle, die den Server-Spezialisten Sun Microsystems geschluckt hatte.

Starkes Geschäft in Schwellenländern

Regional lief vor allem das Geschäft in den sogenannten BRIC-Staaten Brasilien, Russland, Indien und China blendend. Hier verbesserte sich der Umsatz um 26 Prozent. Auch im Heimatmarkt Amerika bestellten die Kunden fleißig. Dagegen zeigten sich die Europäer zurückhaltend, wenn es um IT-Produkte und -Dienstleistungen geht.

IBM gilt wegen seiner breiten Angebotspalette als Gradmesser für die gesamte IT-Branche und darüber hinaus. Um seine Vormachtstellung zu festigen, will IBM Firmenzukäufe forcieren und bis 2015 mindestens 20 Mrd. US-Dollar dafür ausgeben. Als Wachstumsmarkt gilt besonders das Cloud Computing. Dabei lagern Programme oder Daten zentral auf großen Rechnern und werden nur bei Bedarf vom Arbeitsplatz-PC abgerufen

Quelle: ntv.de, dpa

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