Wachstum nur in Software-Sparte IBM büßt Umsatz ein
16.04.2014, 22:39 Uhr
Konzernchefin Ginni Rometty stutzt das problematische Hardware-Geschäft zurecht.
(Foto: REUTERS)
Die Geschäfte beim Technologie-Urgestein IBM laufen mau. Trotz Zuwächsen im Software-Bereich sorgen Schwächen im Servergeschäft bei IBM im ersten Quartal für Umsatzverlust. Konzernchefin Rometty will jetzt das Ruder rumreißen.
IBM hat wegen einer rückläufigen Nachfrage nach seinen Speicher- und Serverprodukten im ersten Quartal weniger erlöst als erwartet. Der Umsatz fiel in den drei Monaten um vier Prozent auf 22,5 Milliarden Dollar, wie das Unternehmen nach US-Börsenschluss mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit 22,91 Milliarden Dollar gerechnet. Der Nettogewinn fiel auf 2,38 Milliarden Dollar von 3,03 Milliarden Dollar im Vorjahreszeitraum. Auf bereinigter Basis wurde ein Gewinn von 2,54 Dollar je Aktie erzielt, in etwa auf Höhe der Erwartungen der Experten. Die IBM-Aktie gab nachbörslich etwa vier Prozent nach.
Sowohl das Geschäft mit Hardware als auch jenes mit Speichersystemen brachte den Angaben nach je 23 Prozent weniger Umsatz ein. Lediglich die Software-Sparte wies ein Wachstum aus. Hier kletterten die Erlöse 1,6 Prozent auf 5,66 Milliarden Dollar. Insbesondere in der Asien-Pazifik-Region und Schwellenländern wie Brasilien, Russland, Indien und China ging der Umsatz deutlich zurück.
Hardware-Geschäft wird umstrukturiert
Konzernchefin Ginni Rometty versucht, mit dem Ausbau von wachsenden Geschäftsfeldern wie Cloud Computing, Sicherheit und mobilen Diensten das Steuer herumzureißen. "Im Laufe dieses Jahres werden wir die ersten positiven Effekte sehen können", sagte sie am Firmensitz in Armonk im US-Bundesstaat New York.
Das problematische Hardware-Geschäft stutzt Rometty zurecht. Die Standard-Server, die mit der x86-Technik herkömmlicher PC-Prozessoren laufen, verkauft sie für 2,3 Milliarden Dollar an den chinesischen Computerhersteller Lenovo. Dieser hatte bereits 2005 die PC-Sparte von IBM übernommen und ist inzwischen zur weltweiten Nummer eins in dem Markt aufgestiegen. Das Geschäft mit leistungsstärkeren Servern will IBM selbst weiterführen; hier gibt es weniger Konkurrenz. Im ersten Quartal bekam IBM den harten Wettbewerb bei der Hardware aber noch einmal voll zu spüren. Damit setzte sich ein Trend der letzten beiden Jahre fort.
Quelle: ntv.de, rts