Wirtschaft

Das Wie ist die große Frage IWF muss Feuerkraft erhöhen

Auf den Internationalen Währungsfonds (IWF) kommt wegen der Schuldenkrise eine immer größere Verantwortung zu. Allerdings benötigt der Fonds dafür dringend größere Rücklagen. Im Gespräch ist eine Ausweitung um eine Billion Dollar. Woher das zusätzliche Kapital kommen soll, ist derweil noch unklar.

Der in der europäischen Schuldenkrise stark geforderte Internationale Währungsfonds (IWF) will seine finanzielle Feuerkraft für Rettungseinsätze erhöhen. "Das Management des Fonds wird alle Möglichkeiten prüfen, wie die Ausleihkapazität für Schutzschirme gesteigert werden kann", sagte IWF-Direktorin Christine Lagarde.

Angeblich geht es um eine Ausweitung der finanziellen Ressourcen um eine Billion US-Dollar. Mit dieser Summe zitiert die Nachrichtenagentur Bloomberg einen Vertreter der G20. Der IWF warnt seit Monaten, dass die kurzfristige Rettung ganzer Staaten inmitten der europäischen Krise die eigenen Reserven überfordern könnte. Bisher hat Lagarde die 20 größten Industriestaaten der Welt jedoch nicht dazu verpflichten können, mehr finanzielle Mittel bereitzustellen.

Bisher ist unklar, wo zusätzliches Kapital herkommen soll. Die USA als größter Finanzierer lehnen es ab, dem Fonds mehr Geld zu leihen. Die EU hat versprochen, die Summe von umgerechnet 195 Milliarden Dollar aufzubringen, die von China, Japan und Brasilien aufgestockt werden könnte, um der Krise Herr zu werden.

Nach Einschätzung des Brookings-Analysten Domenico Lombardi, der früher Italien im IWF vertreten hat, will Lagarde mit ihrem Vorstoß den Druck auf die Europäer erhöhen, ihre angekündigten wirtschaftlichen Reformen umzusetzen. Gleichzeitig fordere die frühere französische Finanzministerin die nicht-europäischen Mitgliedsländer auf, mehr Kapital zur Verfügung zu stellen. "Das ist die Art und Weise, wie die IWF-Chefin den Europäern deutlich macht, ihre Reformanstrengungen in die Tat umzusetzen", sagte Lombardi.

Quelle: ntv.de, DJ

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