Wirtschaft

Lagarde legt 5 Milliarden drauf IWF winkt Athen mit mehr Geld

Griechenlands Finanzminister Venizelos erhält wohl einen größeren Anteil des 130-Milliarden-Pakets vom IWF.

Griechenlands Finanzminister Venizelos erhält wohl einen größeren Anteil des 130-Milliarden-Pakets vom IWF.

(Foto: REUTERS)

Der Internationale Währungsfonds beteiligt sich nach dem erfolgreichen Schuldenschnitt mit einem größeren Hilfspaket für Athen als zunächst in Aussicht gestellt. Statt 23 Milliarden will der Währungsfonds sich mit 28 Milliarden am zweiten Hilfspaket für Griechenland beteiligen. Gemessen am früheren Engagement des IWF fällt die Beteiligung aber deutlich geringer aus.

Der Internationale Währungsfonds soll sich nach dem Willen seiner Chefin Christine Lagarde mit rund 28 Mrd. Euro an dem neuen Hilfspaket für Griechenland beteiligen. Sie will diesen Betrag dem Exekutivrat vorschlagen. Damit fällt der IWF-Anteil höher aus als zuletzt angenommen, da Lagarde ursprünglich lediglich einen Beitrag von 23 Mrd. Dollar bereitstellen lassen wollte.

Verglichen mit dem früheren Engagement des Währungsfonds fällt die Beteiligung jedoch deutlich geringer aus als sonst üblich. Bei bisherigen Hilfsprogrammen in Europa hatte der IWF bislang einen Beitrag von einem Drittel der Gesamtsumme geleistet. Im Falle des zweiten Rettungspakets über 130 Mrd. Euro müsste der IWF-Beitrag dafür rund 43 Mrd. Euro betragen. Nun schießt der IWF lediglich rund ein Fünftel zu. 10 der 28 Mrd. Euro sind zudem kein zusätzliches Geld, sondern stammen noch aus dem ersten Hilfsprogramm für Griechenland.

Eine Entscheidung über die tatsächliche Beteiligung des IWF soll in der kommenden Woche im Exekutivrat fallen. Mit dem Beitrag will die internationale Finanzfeuerwehr aus Washington "Griechenlands ehrgeiziges ökonomisches Programm über die nächsten vier Jahre unterstützen". Die Laufzeit der Hilfen liegt damit ein Jahr über der sonst üblichen Frist von drei Jahren.

Lagardes Ankündigung folgte der Erfolgsmeldung aus Athen, dass private Gläubiger einem Forderungsverzicht zugestimmt haben, der den Schuldenberg um mehr als 100 Mrd. Euro verringern lassen kann. Der Schuldenschnitt war eine Bedingung der internationalen Helfer für neue Unterstützung. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hatte unter Berufung auf Lagarde bereits angekündigt, dass sich der IWF mit einem "bedeutenden Beitrag" an dem zweiten Hilfspaket beteiligen werde.

"Substanzielle finanzielle Unterstützung"

"Die Wettbewerbsfähigkeit und eine tragfähige finanzielle Position wiederherzustellen, erfordert von Griechenland, nachhaltige und tiefe strukturelle Reformen über einen längeren Zeitraum durchzuführen", sagte Lagarde. Ihre Entscheidung, dem krisengeschüttelten Land über einen ausgedehnten Zeitraum "substanzielle finanzielle Unterstützung" gewähren zu wollen, sei angesichts dieser großen Herausforderung angemessen.

Bereits zuvor hatte sie den griechischen Schuldenschnitt als "bedeutenden Schritt" zur Tragfähigkeit der Staatsfinanzen Athens gewürdigt. Damit würden die mittelfristigen Verpflichtungen des Landes dramatisch reduziert. Die Beteiligung des Privatsektors sei ein Schlüsselbeitrag zu den Beiträgen aller Seiten, um Griechenlands Wirtschaft wieder zu Wachstum und Stabilität zu verhelfen.

Quelle: ntv.de, nne/dpa

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