Großinvestor will Aktionärsabstimmung Icahn senkt Forderung an Apple
05.12.2013, 04:36 Uhr
Mit rund 4,7 Millionen Aktien hält Investor Carl Icahn 0,5 Prozent am Technologiekonzern Apple.
(Foto: REUTERS)
Mit Zuckerbrot und Peitsche versucht Investor Carl Icahn Apple zu einem Aktienrückkauf zu bewegen. So senkt er seine Forderung auf nunmehr lediglich 50 Milliarden Dollar, fordert aber zugleich ein Votum der Anleger. Der Technologieriese hält jedoch in seinen Plänen fest.
Der amerikanische Großinvestor Carl Icahn erhöht den Druck auf den Apple. Icahn fordert den Hersteller des iPhone auf, die Aktionäre über seinen Vorschlag für einen erhöhten Aktienrückkauf abstimmen zu lassen. Gleichzeitig rudert er aber beim Volumen des Rückkaufs zurück: Es müssten nicht mehr die einst geforderten 150 Milliarden US-Dollar sein: "Habe Vorschlag eingereicht, über Erhöhung des Rückkaufprogramms abzustimmen - allerdings nicht in der Höhe von 150 Milliarden Dollar", teilte Icahn über den Kurznachrichtendienst Twitter mit.
Einer mit dem Vorgang vertrauten Person zufolge will Icahn die Aktionäre über einen moderateren Rückkauf im Volumen von 50 Milliarden Dollar abstimmen lassen. Durch einen Aktienrückkauf steigt üblicherweise der Kurs.
Der Investor drängt den Technologiekonzern seit einiger Zeit dazu, das riesige Kapitalpolster für Aktienrückkäufe zu nutzen. In seinem Tweet teilte Icahn mit, Apple über seine Forderung informiert zu haben. Zudem solle die Abstimmung nach dem Vorschlag des Investors, dem rund 4,7 Millionen beziehungsweise 0,5 Prozent der Apple-Aktien gehören, nicht bindend sein.
Apple verweist auf angekündigte Ausschüttung
Apple hatte im April dieses Jahres schon einen Plan aufgelegt, mit dem bis 2015 über 100 Milliarden Dollar an die Aktionäre über Rückkäufe und Dividenden zurückfließen sollen. Angesichts des riesigen Kapitalpolsters hatten allerdings einige Investoren gefordert, darunter auch David Einhorn von Greenlight Capital, dass der Konzern seinen Aktionären noch mehr Geld zurückgibt.
Ein Apple-Sprecher verwies auf den im Frühjahr veröffentlichten Plan für die Rückkäufe. Das Unternehmen nehme aber Äußerungen von Aktionären ernst und das Management diskutiere fortlaufend darüber. Sollte es Änderungen zum laufenden Programm geben, werde Apple diese im ersten Halbjahr 2014 mitteilen.
Icahn hatte sich erstmals im August öffentlich zu Apple geäußert. Er gab preis, eine "große" Zahl Apple-Papiere gekauft zu haben und äußerte gleichzeitig den Wunsch nach weiteren Aktienrückkäufen. Anfang Oktober legte der Investor dann erstmals nach seinem Treffen mit Apple-Chef Tim Cook offen, was er mit seinem Einstieg bei dem Techgiganten bezwecken will: Apple soll sein Aktienrückkaufprogramm auf die genannten 150 Milliarden Dollar erhöhen.
Icahn ist berühmt dafür, Firmen mit aggressiven Kampagnen höhere Ausschüttungen abzuringen. Angeblich soll der Milliardär, auf den das Zitat "Wenn du an der Wall Street einen Freund willst – kauf dir einen Hund" zurückgeführt wird, eines der Vorbilder für die Rolle des Brokers Gordon Gekko aus dem Film "Wall Street" gewesen sein.
Quelle: ntv.de, bwe/DJ/rts/dpa