Wirtschaft

Hoffnung auf Dividendenzahlung? Icahn steigt bei Apple ein

Der inzwischen 77-jährige Carl Icahn gilt als aggressiver Finanzexperte. (Archivbild)

Der inzwischen 77-jährige Carl Icahn gilt als aggressiver Finanzexperte. (Archivbild)

(Foto: REUTERS)

Auf die Apple-Führung kommen möglicherweise turbulente Zeiten zu: Investor Carl Icahn hat sich bei dem US-Konzern eingekauft. Weitere Treffen mit dem Konzernchef seien geplant. Bei Aktionäre weckt die Nachricht Hoffnung auf Dividendenzahlungen - und treibt die Nachfrage.

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Der für sein aggressives Finanzgebaren bekannte Großinvestor Carl Icahn hat einen "großen Anteil" an Apple erworben. Er halte das Unternehmen für extrem unterbewertet, sagte der Milliardär. "Ich hatte heute eine nette Unterhaltung mit (Apple-Chef) Tim Cook. Wir haben über meine Ansicht diskutiert, dass sofort ein größerer Aktienrückkauf in Angriff genommen werden sollte", schrieb er bei Twitter. Weitere Gespräche seien in Kürze geplant.

Der 77-jährige Icahn erklärte, er finde Apple "extrem unterbewertet". Apple äußerte sich am Dienstag diplomatisch: Man begrüße das Interesse aller Anteilseigner. Cook habe eine "sehr positive Unterhaltung" mit Icahn gehabt.

Unter Cooks Führung ist der Apple-Aktienkurs im vergangenen Jahr deutlich gefallen. Unter Börsianern schürten die Äußerungen Icahns die Hoffnung, dass Apple einen größeren Teil seines gigantischen Bargeldbestandes von mehr als 100 Milliarden Dollar an die Aktionäre ausschütten könnte. Deshalb kletterte die Aktie in Folge der Icahn-Mitteilung um mehr als vier Prozent. Damit notierte sie jedoch noch immer ein Drittel unter ihrem Höchstkurs vom September 2012. Unter dem Druck anderer Investoren hat Apple in diesem Jahr bereits die Ausschüttungen an die Aktionäre deutlich erhöht.

Icahn pokert derzeit um Dell

Konzernchef Cook war den Aktionären im Gegensatz zu seinem Vorgänger Steve Jobs bereits entgegen gekommen: Apple will bis 2015 rund 100 Milliarden Dollar an Investoren ausschütten, über Dividenden und einen Aktienrückkauf. Nach der Rückkehr von Jobs 1997 zahlte Apple bis zuletzt keine Dividende. Vor Icahn hatte bereits der Hedge-Fonds-Manager David Einhorn Apple zu einer höheren Ausschüttung gedrängt.

Icahn war in den 80er Jahren zu einem Symbol des aggressiven Investors geworden, als er Unternehmen aufkaufte, zerschlug und in Teilen wieder mit Gewinn loswurde. Das machte er zum Beispiel bei der Fluggesellschaft TWA vor. Derzeit mischt Icahn bei der geplanten Übernahme des PC-Herstellers Dell durch Gründer Michael Dell mit. Er versucht, den Deal zu verhindern und fordert stattdessen eine Sonderdividende für die Aktionäre.

Quelle: ntv.de

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