Stimmungsdämpfer Ifo-Geschäftsklimaindex sinkt
25.03.2014, 11:17 Uhr
Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft trübt sich im März leicht ein. Erstmals seit Oktober 2013 gibt der Ifo-Geschäftsklimaindex wieder nach. Die Krim-Krise und die Probleme der Schwellenländer zeigen ihre Wirkung.
Die Krim-Krise drückt auf die Stimmung in den Chefetagen der deutschen Wirtschaft. Das Barometer für das Geschäftsklima sank im März auf 110,7 von 111,3 Punkten im Februar, wie das Münchner Ifo-Institut am Dienstag zu seiner Umfrage unter rund 7000 Managern mitteilte. Ökonomen hatten nur mit einem Rückgang auf 111,0 Zähler gerechnet. "Die Krise der Schwellenländer und die Ereignisse auf der Krim zeigen ihre Wirkung", sagte Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn. Zuvor war das Barometer vier Mal in Folge gestiegen. "Es ist eine gewisse Vorsicht in der deutschen Wirtschaft eingekehrt", fügte Ifo-Experte Klaus Wohlrabe hinzu.
Auch die Aussichten für die kommenden sechs Monate beurteilten die Führungskräfte pessimistischer. Dieses Barometer sank um rund zwei auf 106,4 Punkte. "Es fällt auf, dass die Unternehmen ihre Erwartungen deutlich heruntergeschraubt haben", sagte Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer.
Das Barometer für die aktuelle Lage hingegen stieg um 0,8 Zähler auf 115,2 Punkte. Dies zeige, "dass die Unternehmen tatsächlich immer noch sehr gute Geschäfte machen", betonte Krämer. Zudem sei der Ifo-Index weiter auf hohem Niveau. "All das bedeutet, dass wir in diesem Jahr mit einem Wirtschaftswachstum von zwei Prozent rechnen können." Die deutsche Wirtschaft hatte zuletzt angesichts der Krim-Krise jedoch vor einer Sanktionsspirale im Konflikt mit Russland gewarnt.
Trübere Stimmung querbeet
Die Stimmung trübte sich - mit Ausnahme des Einzelhandels - über alle Branchen hinweg ein. Die Industrie-Betriebe bewerteten ihre aktuelle Geschäftslage zwar erneut besser und damit so gut wie zuletzt im Frühjahr 2012. Allerdings blickten sie skeptischer in die Zukunft. "Die Exportaussichten bleiben indessen mehrheitlich optimistisch", betonte das Ifo-Institut. Auch im Großhandel, am Bau und bei den Dienstleistern sackte die Stimmung etwas ab.
In Frankreich hingegen verbesserte sich die Stimmung der gesamten Wirtschaft im März leicht, während das Geschäftsklima in der Industrie auf dem Niveau des langjährigen Durchschnitts stagnierte. Zuletzt hatten Umfragen zum Einkaufsmanager-Index signalisiert, dass es bei Deutschlands wichtigstem Handelspartner nach einer längeren Durststrecke wieder bergauf geht.
Quelle: ntv.de, wne/rts