Wirtschaft

"Poco"-Mutter wächst kräftig "Ikea Afrikas" verdient deutlich mehr

65729904.jpg

(Foto: picture alliance / dpa)

Mehrere Zukäufe haben beim Möbelriesen Steinhoff für deutliche Umsatzzuwächse gesorgt. Vor allem in Europa strömen die Kunden in die Läden.

Der bislang vor allem in Afrika bekannte Möbelhändler Steinhoff International Holdings NV hat im vergangenen Geschäftsjahr auch dank seiner Expansion verdient. Der Umsatz stieg nach vorläufigen Zahlen in dem am 30. Juni beendeten Geschäftsjahr 2015/16 um ein Drittel auf 13,1 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis erhöhte sich ebenso um ein Drittel auf 1,5 Milliarden Euro. In Deutschland ist Steinhoff mit der Möbelkette "Poco" aktiv.

In Europa erzielte Steinhoff in seiner Hauptsparte Möbelhandel mit einem Plus von 15 Prozent den stärksten Zuwachs. Zu schaffen macht dem im Nebenwerteindex MDax gelisteten Unternehmen aber die Schwäche der Heimatwährung Rand.

Der Möbelhändler wird auch das "Ikea Afrikas" genannt und ist derzeit auf Expansionskurs. Neben den USA hat der Konzern auch in Europa und im australisch-pazifischen Raum zugekauft oder plant dies zu tun. So bietet Steinhoff derzeit für den britischen Einzelhändler Poundland. Der Einzelhändler, der den Großteil seiner Waren zu je ein Pfund Sterling verkauft, wird nach der Steinhoff-Offerte mit gut 610 Millionen Pfund bewertet, umgerechnet mehr als 710 Millionen Euro. In den Vereinigten Staaten hatte Steinhoff für 2,4 Milliarden US-Dollar das Bettenhaus Mattress Firm Holding Corp, das an 3500 Standorten in den USA Matratzen verkauft, erworben.

Steinhoff war von einem Deutschen in den 1960er Jahren gegründet worden und ist inzwischen auch in Frankfurt börsennotiert. 1997 erwarb der Konzern einen Anteil eines Möbelkonzerns in Südafrika und brachte diesen in Johannesburg an die Börse.

Steinhoff sucht den Erfolg auch in den Industrieländern, weil viele Märkte Afrikas als schwierig gelten. So liegen die Mieten in Nigeria - der größten Volkswirtschaft Afrikas - in Schwindel erregender Höhe, und die Logistikkette zur Belieferung der Möbelhäuser ist schwer aufrecht zu erhalten.

Doch Steinhoff expandiert auch in Afrika, etwa im vergangenen Jahr mit dem Erwerb des Mode-Discounters Pepkor in Südafrika für umgerechnet gut fünf Milliarden Euro, der mit 6500 Läden in Afrika, Europa und dem australisch-pazifischen Raum tätig ist. Dennoch macht der Afrika-Umsatz weniger als zwei Prozent der Steinhoff-Einnahmen aus, wenn das Südafrika-Geschäft herausgerechnet wird.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/DJ

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen