Keine Spur von Eurokrise Im Service geht immer was
03.06.2010, 10:18 UhrDie deutschen Dienstleister erweisen sich angesichts der Eurokrise erstaunlich robust. Auch wenn die Diskussionen um anstehende Sparpakete und die Furcht vor steigenden Preisen die Verbraucherstimmung in Deutschland derzeit durchaus trübt.

Das Hotel- und Gaststättengewerbe und das Transportwesen sind Schrittmacher des Wachstums.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Die deutschen Dienstleister haben sich im Mai weitgehend unbeeindruckt von der Schuldenkrise in Europa gezeigt: Die Geschäfte des Servicesektors verloren nur leicht an Fahrt, wie das Markit-Institut zu seiner Umfrage unter rund 500 Unternehmen mitteilte. Der entsprechende Index büßte lediglich 0,4 Zähler auf 54,8 Punkte ein. Hauptgrund für die nach wie vor gut laufenden Geschäfte war vor allem die Einführung neuer Serviceangebote. Zugleich mussten jedoch viele Firmen die Preise senken, um die Nachfrage anzukurbeln. Der Sektor ist nunmehr bereits zehn Monate in Folge auf Wachstumskurs.
Der Aufschwung der Dienstleister erweist sich damit als erstaunlich robust, da die Diskussionen um anstehende Sparpakete und die Furcht vor steigenden Preisen die Verbraucherstimmung in Deutschland derzeit trübt.
Das Hotel- und Gaststättengewerbe war im Mai ebenso wie das Transportwesen Schrittmacher des Wachstums. Die Vermittler von Finanzdienstleistungen schlugen hingegen nur ein schwaches Tempo an. Die Dienstleister konnten wegen des positiven wirtschaftlichen Umfelds zwar erneut Auftragszuwächse verbuchen, das Plus schwächte sich gegenüber dem Vormonat jedoch ab.
Erstmals wieder steigende Beschäftigung
Immerhin kamen so viele Neu- und Folgeaufträge herein, dass die unerledigten Orders erstmals seit zweieinhalb Jahren wieder zulegten. Insgesamt bauen die Unternehmen jedoch nur allmählich Auftragspolster auf.
Der Beschäftigungsaufbau beschleunigte sich hingegen: Der Sektor hat im Mai so viele neue Arbeitsplätze geschaffen wie seit Juli 2008 nicht mehr. Dies lag vor allem an der wieder etwas besseren Auslastung und den neuerlichen Auftragszuwächsen. Viele Firmen blicken daher grundsätzlich zuversichtlich in die Zukunft: Der Grad an Optimismus schwächte sich gegenüber den beiden Vormonaten jedoch geringfügig ab, was laut Umfrage auch an wieder etwas unsichereren Konjunkturperspektiven lag.
Quelle: ntv.de, rts