Wirtschaft

Fest im Griff des langen Winters Industrieproduktion legt zu

Nach dem Schreck über die Einbrüche zum Jahresende atmen die Beamten im Berliner Wirtschaftsministerium auf: Die deutsche Industrie produziert im Januar 2010 wieder etwas mehr als im Vormonat. Auch das Minus vom Dezember fällt bei genauerer Betrachtung nicht mehr ganz so schlimm aus wie befürchtet.

Maschinenbau, Elektrotechnik, Autobau, Nahrungsmittel, Chemie und Bau gelten als die größten Industriebranchen Deutschlands.

Maschinenbau, Elektrotechnik, Autobau, Nahrungsmittel, Chemie und Bau gelten als die größten Industriebranchen Deutschlands.

(Foto: picture alliance / dpa)

Nach dem Dezember-Rückgang ist die Produktion im verarbeitenden Gewerbe im Januar wieder gestiegen. Die Gesamtproduktion sei preis- und saisonbereinigt zum Vormonat um 0,6 Prozent geklettert, teilte das Bundeswirtschaftsministerium auf Basis vorläufiger Zahlen mit. Die Produktionsentwicklung sei jedoch durch das Winterwetter belastet worden. Volkswirte hatten mit einem etwas höheren Anstieg um je nach Umfrage 0,8 bis 1,0 Prozent gerechnet.

Der Rückgang im Vormonat war jedoch nicht so stark wie zunächst ermittelt. Die Produktion sank im Dezember um 1,0 Prozent. Zunächst war ein Rückgang um 2,6 Prozent ermittelt worden. Im Jahresvergleich stieg die Produktion im Januar arbeitstäglich bereinigt um 2,2 Prozent. Im Dezember hatte es noch einen Rückgang von jetzt 5,7 Prozent (zunächst: 7,1 Prozent) gegeben.

Mit kalten Fingern durch die Statistik

Das kalte Winterwetter habe vor allem die Produktion im Bauhauptgewerbe belastet, schrieb das Ministerium. Während die Erzeugung in der Industrie um 0,9 Prozent zum Vormonat ausgeweitet worden sei, habe der strenge Winter am Bau mit einem ungewöhnlichen Produktionsrückgang um 14,3 Prozent seine Spuren hinterlassen. Der Ausstoß an Investitionsgütern fiel um 1,0 Prozent. Die Produktion an Konsumgütern sank um 0,1 Prozent.

In Duisburg produziert ThyssenKrupp Edelstahl, der unter anderem für Autobleche benötigt wird.

In Duisburg produziert ThyssenKrupp Edelstahl, der unter anderem für Autobleche benötigt wird.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Besserung bei den Auftragseingängen und die anhaltend positive Erwartungshaltung der Unternehmen hätten sich zu Jahresbeginn noch nicht in der Produktion niedergeschlagen, hieß es in der Mitteilung.

"Sie deuten jedoch, ergänzt durch zu erwartende Nachholeffekte im Baubereich, auf eine baldige Ausweitung der wirtschaftlichen Aktivitäten hin." So hatte der Auftragseingang im Januar laut Daten vom Freitag preis- und saisonbereinigt um 4,3 Prozent zugelegt.

Quelle: ntv.de, dpa

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