Prognosen erneut angehoben Infineon hat Großes vor
21.09.2010, 19:01 UhrDie Handychipsparte lässt Infineons Vorstand frohlocken: Die Geschäfte laufen so gut, dass bereits zum vierten Mal die Prognosen angepasst werden - nach oben. Ein nettes Abschiedsgeschenk des mittlerweile an Intel verkauften Bereichs.

Zeigt her Eure Zahlen: Infineon schraubt zum vierten Mal die Prognosen in die Höhe.
(Foto: Infineon)
Gute Geschäfte in der mittlerweile verkauften Mobilfunksparte sorgen beim Halbleiterhersteller Infineon für unerwarteten Schub. Im zu Ende gehenden vierten Geschäftsquartal würden Umsatz und Ergebnis stärker als erwartet zulegen, kündigte der Konzern an. Für das Geschäftsjahr 2010 hob Infineon deshalb zum vierten Mal die Prognose an, wenn auch nur leicht: Der Umsatz soll um etwa 50 Prozent steigen, die operative Marge bei 13 bis 14 Prozent liegen. Bislang war von einem Erlöszuwachs von knapp unter 50 Prozent und einer Rendite im niedrigen Zehn-Prozent-Bereich die Rede.
Von Juli bis Ende September soll der Umsatz um etwa 15 Prozent und damit stärker als erwartet gegenüber dem Vorquartal wachsen, teilte Infineon weiter mit. Die operative Marge werde 18 bis 20 Prozent betragen. Hauptgrund für die Anhebung ist laut Infineon die gute Entwicklung in der Mobilfunkchipsparte, die von einem überraschend hohen Absatz von Smartphones profitierte. Der Münchener Konzern hatte bereits angekündigt, dass das Geschäftsfeld, das jahrelang Verluste geschrieben hatte und nach der Sanierung unter die drei weltgrößten Anbieter aufgestiegen war, im laufenden Schlussquartal zum größten Umsatzbringer des Konzerns aufsteigen und für ein Drittel der Gesamteinnahmen sorgen werde. Weil sich Infineon aber auf das einträglichere und renditestärkere Geschäft mit der Autobranche und der Industrie konzentrieren will, wurde die Sparte Wireless Solutions (WLS) vor kurzem für 1,1 Mrd. Euro an Intel verkauft.
Genaueres im November
Analysten hatten die Entscheidung gelobt. Im Mobilfunkgeschäft werden die Produktzyklen immer kürzer, zudem sind die Kosten für Forschung und Entwicklung hoch. Mit der Übernahme, die bis März 2011 über die Bühne gehen soll, wollen die Amerikaner groß in den boomenden Markt für Smartphones und Handys einsteigen. WLS beliefert unter anderem Nokia, Samsung und Apple.
Ohne das Mobilfunkgeschäft soll der Umsatz in den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres 2011 mindestens so hoch ausfallen wie im vierten Quartal, ebenfalls ohne WLS, wie Infineon ankündigte. Seine Geschäftszahlen für 2010 will der Konzern am 16. November vorlegen.
Quelle: ntv.de, rts