Wirtschaft

Immobilienerlöse gering Infinus-Anleger mit Forderung chancenlos

Der Sitz der Gruppe in Dresden: 25.000 Anleger warten auf Geld.

Der Sitz der Gruppe in Dresden: 25.000 Anleger warten auf Geld.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Zahlen sind gewaltig: Mindestens 25.000 Anleger sollen von der größtenteils insolventen Firmengruppe Infinus rund eine Milliarde Euro fordern. Doch die Aussichten sind trübe. Von den Immobilienverkäufen profitieren wohl vor allem die Banken.

Die gut 25.000 Investoren des Dresdner Finanzdienstleisters Infinus gehen möglicherweise leer aus. Wie die "Sächsische Zeitung" unter Berufung auf eigene Recherechen berichtet, gehören der Finanzfirmengruppe zwar mindestens 44 Immobilien in Dresden, Freital und Pirna. Allerdings "wird jedoch mindestens zur Hälfte an Banken abfließen", heiße es in Kreisen der mit der insolvenzrechtlichen Aufarbeitung befassten Wirtschaftskanzleien.

Zu den Banken gehören dem Bericht zufolge die Deutsche Kreditbank AG in Berlin (DKB), die Volksbank Bautzen sowie der ebenfalls genossenschaftlich organisierte Immobilienfinanzierer WL-Bank in Münster.

Der Wert der Mietshäuser mit sechs bis fünfzehn Wohnungen sowie der Stadtvillen und Reihenhäuser werde von Experten auf 50 Millionen bis 60 Millionen Euro geschätzt. Der auf den Handel mit Versicherungen spezialisierte Finanzdienstleister Infinus hatte der Zeitung zufolge vor gut vier Jahren begonnen, verstärkt in Immobilien zu investieren.

Forderungen von gut einer Milliarde Euro

Die Staatsanwaltschaft Dresden wirft dem Finanzdienstleister vor, in Verkaufsprospekten für Wertpapiere konzerneigener Firmen "unrichtige Angaben zur Vermögens- und Ertragslage" gemacht zu haben. Zudem prüften die Ermittler, ob die Gruppe sich über ein Schneeballsystem finanziert habe, bei dem ausstehende Zahlungen an Anleger durch Einlagen von Neukunden finanziert worden seien.

25.000 Kunden mit einer Anlagesumme von 400 Millionen Euro sollen betroffen sein. Laut dem Bericht summieren sich die Forderungen auf gut eine Milliarde Euro. Die Insolvenzverfahren werden wohl im Frühjahr eröffnet.

Infinus hatte sämtliche Vorwürfe im November als haltlos zurückgewiesen. Damals mussten nach Razzien 17 der insgesamt 22 Firmen rund um die wichtigsten Gesellschaften "Infinus AG Ihr Kompetenzpartner", "Future Business KG auf Aktien" (Fubus) sowie "Prosavus AG" Insolvenz anmelden. Inzwischen sitzen fünf Manager und ein Aufsichtsrat der Firmengruppe seit fast einem Vierteljahr in U-Haft.

Quelle: ntv.de, jwu

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