Preisdruck bei Benzin lässt nach Inflation unter zwei Prozent
13.06.2012, 10:00 Uhr
(Foto: dpa)
Das Inflationsgespenst hat erstmal Pause: Der nachlassende Preisdruck bei Sprit und Heizöl drückt die Inflationsrate im Mai erstmals seit knapp eineinhalb Jahren wieder unter die Marke von zwei Prozent. Die EZB dürfte zufrieden sein, denn nun kann sie wieder von stabilen Preisen reden.
Fallende Benzinpreise haben die deutsche Inflationsrate erstmals seit rund anderthalb Jahren unter zwei Prozent gedrückt. Waren und Dienstleistungen verteuerten sich im Mai um durchschnittlich 1,9 Prozent zum Vorjahresmonat, teilte das Statistische Bundesamt mit. Damit herrschen nach Definition der Europäischen Zentralbank wieder stabile Preise, die sie nur bei Werten bis knapp unter zwei Prozent gewährleistet sieht. Das war zuletzt im Dezember 2010 der Fall. Im März und April lag die Teuerungsrate mit je 2,1 Prozent über der Marke, weil Autofahrer an den Zapfsäulen Rekordpreise zahlen mussten.
Experten befürchten, dass die Inflation über kurz oder lang wieder anziehen wird. Sie verweisen auf kräftige Lohnerhöhungen von mehr als vier Prozent in vielen Branchen. Unternehmen dürften versuchen, die höheren Personalkosten auf die Kunden abzuwälzen. Dafür stehen die Chancen angesichts der robusten Konjunktur und des stabilen Arbeitsmarktes nicht schlecht.
Im Vergleich zum Vormonat fielen die Preise im Mai um 0,2 Prozent, weil nach den Osterferien nicht nur Reisen billiger wurden, sondern auch Mineralölprodukte. Benzin und Diesel kosteten 3,3 Prozent weniger als im Vormonat. Das war der erste Preisrückgang in diesem Jahr. Leichtes Heizöl war bereits den dritten Monat in Folge günstiger zu haben und verbilligte sich um 2,7 Prozent.
Quelle: ntv.de, rts