Wirtschaft

Starke Zahlen Intel überrascht positiv

Computer verkaufen sich weiter blendend. Keiner profitiert davon mehr als der weltgrößte Chiphersteller Intel, aus dessen Fabriken vier von fünf Prozessoren stammen, die Herzstücke eines jeden Rechners.

Intel-Chef Paul Otellini während einer Präsentation in Las Vegas.

Intel-Chef Paul Otellini während einer Präsentation in Las Vegas.

(Foto: REUTERS)

Der weltgrößte Chiphersteller Intel hat mit einem überraschend optimistischen Ausblick Hoffnungen auf eine Erholung der Technologiebranche genährt. Im laufenden zweiten Vierteljahr werde ein Umsatz von 10,2 Mrd. US-Dollar - plus oder minus 400 Mio. Dollar - angepeilt, teilte das kalifornische Unternehmen mit. Experten hatten mit 9,68 Mrd. Dollar gerechnet. Auch im ersten Quartal übertraf Intel mit einer deutlichen Gewinn- und Umsatzsteigerung die Markterwartungen. Intel-Chef Paul Otellini sagte, die Branche habe sich fast vollständig erholt. Nach dem Sparkurs von Unternehmen und Verbrauchern im vergangenen Jahr sei inzwischen die Nachfrage nach höherwertigen PCs besonders groß. Er sei für 2010 und darüber hinaus optimistisch.

Der Halbleiterproduzent steigerte seinen Umsatz in dem am 27. März zu Ende gegangenen Quartal um 44 Prozent auf 10,3 Mrd. Dollar. Der Nettogewinn belief sich auf 2,4 Mrd. Dollar und lag damit weit über den 629 Mio. Dollar, die ein Jahr zuvor erwirtschaftet wurden. Damit blickt der Konzern auf das beste erste Quartal seiner Geschichte zurück. Analysten freute zudem, dass der Konzern die Kosten im Griff hat. Die viel beachtete Bruttomarge - Umsatz abzüglich der Ausgaben für die Produktion - lag bei 63 Prozent und soll sich eher verbessern als verschlechtern. In der Krise hatte Intel seine Werke modernisiert und kann entsprechend nun günstiger produzieren.

Konzernchef optimistisch

"Die Kostenkontrolle während der Flaute schafft neue Standards für die Gewinnmargen", sagte Edward-Jones-Analyst Bill Kreher. Die Intel-Zahlen seien zum Beginn der Bilanzsaison ein deutliches Signal für die Technologie-Branche. Intel-Papiere legten nachbörslich vier Prozent zu. Die Aktien des Rivalen AMD und Texas Instruments verteuerten sich um rund zwei Prozent.

Und der gute Lauf soll anhalten, wie Konzernchef Otellini im kalifornischen Santa Clara verkündete: "Wir sind optimistisch für unser Geschäft." Im zweiten Quartal will Intel das Rekordniveau des Jahresbeginns halten. Seine Zuversicht begründete Otellini mit einer Reihe neuer Produkte. Intel hat seine Ausgaben für Forschung und Entwicklung deutlich hochgefahren.

Die gesamte Halbleiter-Branche war schwer von der Rezession in Mitleidenschaft gezogen worden. Für den deutschen Chiphersteller Infineon schlossen Branchenkenner zwischenzeitlich sogar eine Pleite nicht aus. Doch die Branche kehrte schneller als jede andere zu alter Stärke zurück. Schon vor und erst Recht während der Krise hatten sich viele Unternehmen mit neuer Hardware zurückgehalten. Die Anschaffungen holen sie jetzt nach. Vor allem das Geschäft mit großen Firmenrechnern, sogenannten Servern, zog kräftig an. Diese Computer werden auch für den Internet-Datenverkehr verwendet. Zudem stößt Intel in immer neue Geschäftsfelder vor wie Chips für Smartphones oder für die Bordelektronik von Autos.

Der kleinere Rivale AMD legt am Donnerstag seine Zwischenbilanz vor. Mit IBM folgt am Montag ein weiteres Schwergewicht der Technologiebranche. Wegen der breiten Verwendung von Chips in vielen Geräten des täglichen Bedarfs gilt aber vor allem Intel als Gradmesser für die gesamte Wirtschaft. Dass es bergauf geht, zeigte auch der leichte Preisanstieg.

Quelle: ntv.de, rts/dpa

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