Wirtschaft

Nach Deutsche Bank nun RBS Iran-Affäre zieht Kreise

RBS in Iran-Affäre mit "Selbstanzeige"?

RBS in Iran-Affäre mit "Selbstanzeige"?

(Foto: picture alliance / dpa)

Die britische Bank Standard Chartered versucht, die Geldwäschevorwürfe im Zusammenhang mit dem Iran mit einer dreistelligen Millionensumme aus dem Weg zu räumen. Die Ermittler auf die Spur gebracht, hat wohl die Royal Bank of Scotland. Die rückt nun ihrerseits in den Fokus der Untersuchungen.

Immer mehr Großbanken nehmen die US-Behörden in der Affäre um dubiose Iran-Geschäfte aufs Korn. Einem Zeitungsbericht zufolge gehört nun auch die verstaatlichte Royal Bank of Scotland dazu. Die US-Notenbank Federal Reserve und das Justizministerium untersuchten, ob die RBS gegen Iran-Sanktionen verstoßen habe, berichtete die "Financial Times".

Das britische Bankhaus lieferte dem Bericht zufolge vor 18 Monaten freiwillig Informationen an Regulierungsbehörden in Großbritannien und den USA. Ein RBS-Sprecher wollte dazu keinen Kommentar abgeben.

Keine Vorhersagen möglich

Im Anfang August vorgelegten Quartalsbericht teilte RBS allerdings mit, "Diskussionen mit den Regulierungsbehörden in Großbritannien und den USA angestoßen zu haben, um die Einhaltung von maßgeblichen Gesetzen und Vorschriften in der Vergangenheit zu erörtern, einschließlich der Bestimmungen zu US-Wirtschaftssanktionen". Der Ausgang der Gespräche könne nicht vorhergesagt werden, hatte die Bank betont.

Ein Fed-Sprecher sagte, zu Aufsichtsfragen, die ein einzelnes Bankhaus betreffen, keine Auskunft geben zu können. Das US-Justizministerium äußerte sich zunächst nicht.

Mehrere Institute betroffen

Im Streit um mutmaßlich illegale Iran-Geschäfte hatte sich erst in der vergangenen Woche die britische Großbank Standard Chartered mit der New Yorker Finanzaufsicht auf einen Vergleich über 340 Mio. Dollar geeinigt. Die Aufsichtsbehörde beschuldigte Standard Chartered, fast zehn Jahre lang trotz geltender Sanktionen Geschäfte mit dem Iran im Gesamtvolumen von mindestens 250 Mrd. Dollar abgewickelt zu haben.

Auch die Deutsche Bank steht im Verdacht. Die "New York Times" hatte unter Berufung auf Justizkreise berichtet, Deutschlands größtes Finanzinstitut sei zusammen mit anderen internationalen Großbanken ins Visier verschiedener US-Behörden geraten. Dabei gehe es um den Umgang mit iranischen Geldern bis zur Schließung einer Gesetzeslücke in den USA 2008.

Die Deutsche Bank hatte aber erklärt, sie wisse nichts von neuen Ermittlungen. Nach eigenen Angaben macht das Institut seit 2007 keine neuen Geschäfte mehr mit dem Iran.

Quelle: ntv.de, bad/rts

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