Kalte Schultern in Teheran Iran will Euro abstoßen
02.06.2010, 14:57 UhrGerüchte um einen Devisendeal größeren Umfangs lenken Licht auf das internationale Image der europäischen Gemeinschaftswährung. Bisher unbestätigten Angaben zufolge plant die Zentralbank Irans, einen Großteil der Euro-Reserven in Gold und Dollar umzuschichten.

Die Einnahmen aus dem Öl- und Gas-Geschäft müssen schließlich irgendwo hin: Den Menschen auf den Straßen Teherans bleibt weiterhin der Rial.
Die iranische Zentralbank will sich einem Bericht zufolge von 45 Mrd. Euro trennen. Geplant sei, für diese Summe Dollar und Gold zu kaufen, hieß es am Mittwoch in einem Bericht auf der Internetseite des regierungseigenen Senders "Press TV". Die Bank selbst veröffentlichte keine entsprechende Mitteilung, Notenbank-Vertreter lehnten eine Stellungnahme ab.
Erst vergangenen Monat hatte der Gouverneur der iranischen Zentralbank, Mahmud Bahmani, eine Abkehr vom Euro angedeutet. Angesichts der jüngsten Kursverluste könnte die Zusammensetzung der Reserven überprüft werden, sagte er.
Staatliche Geldanlage
Iran äußert sich üblicherweise nicht zum Umfang seiner Währungsreserven. Einem Bericht des staatlichen Fernsehens vom Dezember zufolge liegen sie aber über 80 Mrd. Dollar. Angesichts der US-Sanktionen zeigten sich einige Händler skeptisch, ob es Iran überhaupt gelingen wird, genügend Dollar zu kaufen.
Andere große Zentralbanken weltweit haben dagegen dem Euro ihre Treue zugesichert. Sie wollen nach Angaben aus Regierungskreisen weiterhin in Europa investieren. Es gebe kurzfristig keine Alternativen, hieß es aus Japan, Brasilien, Indien und Südkorea. Auch China erklärte kürzlich, an den Euro-Investitionen festzuhalten
Quelle: ntv.de, rts