Horrendes Defizit, dümpelnde Wirtschaft Irland im Teufelskreis
04.10.2010, 16:27 UhrDie Iren haben es mit einem wahren Giftgemisch zu tun: Laut dortiger Zentralbank wird das Wachstum für 2010 nicht so stark sein wie ursprünglich angenommen. Zudem verzeichnet irland in diesem jahr ein Etatdefizit von sage und schreibe 32 Prozent.
Im Kampf gegen die Schuldenkrise kann Irland nicht auf eine rasche Konjunkturerholung setzen. Die Zentralbank des Landes senkte ihre Wachstumsprognose für das laufende Jahr und rechnet nur noch mit einer Stagnation der heimischen Wirtschaft.
Die Notenbanker prognostizieren nach eigenen Angaben nur noch ein geringfügiges Plus der Wirtschaftsleistung von 0,2 Prozent. Zuvor hatten sie noch mit einem Anstieg von 0,8 Prozent gerechnet.
Trotz der mauen Aussichten mahnt die irische Zentralbank strikte Haushaltsdisziplin an. Allein die Rettung angeschlagener Banken kostet den irischen Steuerzahler bis zu 50 Milliarden Euro. Das treibt das Haushaltsdefizit in diesem Jahr in die schwindelerregende Höhe von 32 Prozent.
Prognose für 2011 sinkt ebenfalls
Eine Reduzierung der Neuverschuldung unter die im EU-Stabilitätspakt vorgesehene Marke von drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts hat Ministerpräsident Brian Cowen bis 2014 in Aussicht gestellt. Im kommenden Monat will Cowen dazu einen Vier-Jahres-Sparplan vorlegen.
Die Wachstumsprognose der Regierung für dieses Jahr liegt bei einem Prozent. Doch noch in diesem Monat wird eine neue Vorhersage erwartet. Die Zentralbank schraubte auch für kommendes Jahr ihre Prognose herunter. Demnach erwartet sie nur noch ein Wachstum von 2,4 Prozent statt bislang 2,8 Prozent.
Die irische Wirtschaft ist besonders stark von der weltweiten Konjunkturerholung abhängig, weil die Binnennachfrage derzeit ausgesprochen schwach ist.
Quelle: ntv.de, rts