1,5 Milliarden für drei Institute Island stützt Banken
20.07.2009, 11:47 UhrDie isländische Regierung hat den Neubeginn für seine verstaatlichten Geldhäuser eingeleitet. Die neuen Finanzinstitute würden mit umgerechnet 1,5 Mrd. Euro ausgestattet. Dieser Betrag werde auf rund 1,1 Mrd. Euro reduziert, wenn die alten Banken Aktienpakete von zwei der neuen Geldinstitute, nämlich Islandsbanki und New Kaupthing, zeichneten.
Islands drei alte Hauptbanken Glitnir, Landsbanki und Kaupthing waren innerhalb einer Woche im Oktober 2008 kollabiert. Sie schuldeten zu diesem Zeitpunkt ausländischen Geldgebern rund 43 Mrd. Euro.
Den Regierungsplänen zufolge wird Glitnir das gesamte Kapital von Islandsbanki übernehmen, während Kaupthing 87 Prozent an New Kaupthing besitzen und der Staat den Rest. Zudem bleibe die Regierung Besitzerin der Landsbanki, der 0,8 Mrd. Euro bereitgestellt würden. Islandsbanki erhalte rund 0,3 Mrd. Euro und New Kaupthing 0,4 Mrd. Euro.
Neustart für Bankensystem
Mit der Neustrukturierung des Bankensystems habe Island einen wichtigen Schritt zur erneuten Etablierung eines starken Bankensystems gemacht, sagte der isländische Finanzminister Steingrimur Sigfusson. Ein Analyst der SEB erklärte, dass die Zahlungen an die neuen Banken die notwendige Größenordnung hätten. Dadurch werde die isländische Wirtschaft angekurbelt.
Island mit seinen 300.000 Einwohnern ist wie kaum ein anderes Land von der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise betroffen. Der Inselstaat musste vom Internationalen Währungsfonds (IWF) mit Milliardenhilfen vor dem drohenden Staatsbankrott bewahrt werden. Am Donnerstag hatte das Parlament einen Aufnahmeantrag in die Europäische Union beschlossen.
In den kommenden Tagen wird das isländische Parlament zudem entscheiden, ob es eine Einigung über Entschädigungen für Großbritannien und die Niederlande akzeptiert, deren Bewohner teilweise viel Geld beim Banken-Kollaps in Island verloren hatten. Das Abkommen sieht Zahlungen über einen Zeitraum von 15 Jahren vor, mit einem anfänglichen Tilgungsaufschub.
Quelle: ntv.de, rts