Nachtragshaushalt Italien stopft Löcher
09.04.2010, 08:19 Uhr
Skandale und Korruptionsvorwürfe können Italiens Premier Silvio Berlusconi nicht stoppen.
(Foto: picture alliance / dpa)
Italien will offenbar mit einem Nachtragshaushalt ein Etatloch von vier bis fünf Mrd. Euro stopfen. So soll das Erreichen des diesjährigen Defizitziels sichergestellt werden, heißt es aus informierten Kreisen.
Die konservative Regierung von Ministerpräsident Silvio Berlusconi will 2010 das Defizit auf 5,0 Prozent des BIP verringern - von 5,3 Prozent im vergangenen Jahr. Die EU-Kommission und der Internationale Währungsfonds (IWF) hatten Italien zuletzt zu beschleunigten Reformen aufgefordert, um Ausgaben zu kürzen und die Wirtschaft konkurrenzfähiger zu machen.
2010 erwartet die Regierung wieder ein Wachstum von 1,1 Prozent, das sich 2011 und 2012 auf rund zwei Prozent erhöhen soll. Sie geht davon aus, dass dadurch die Gesamtverschuldung wieder sinkt. Die Schulden der öffentlichen Hand werden in diesem Jahr voraussichtlich 116,9 Prozent des Bruttoinlandsproduktes ausmachen. Die EU erlaubt maximal 60 Prozent. Italien gehört neben Portugal, Irland, Griechenland und Spanien zu den am stärksten verschuldeten Euro-Ländern.
Quelle: ntv.de, ddi/rts